Franz Müntefering: Christlich motivierte Solidarität ist „eine Riesenidee“

Der ehemalige SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Franz Müntefering hat bei einem Treffen mit westfälischen Kirchenvertretern in Schwerte auf die Bedeutung der christlichen Nächstenliebe in der globalisierten Welt hingewiesen. Solidarität und Demokratie müssten wieder zum Maßstab politischen Handelns gemacht werden, um mit den Folgen der Globalisierung fertig zu werden, sagte er am 15. August 2008. Es sei ein großer Verdienst des Christentums, dass es die Nächstenliebe zur Grundlage des menschlichen Zusammenlebens gemacht habe. Das bedeute, dass man den Menschen in seinen Nöten nicht allein lasse. Europa könnte beim Setzen sozialer Standards eine Vorreiterrolle einnehmen. Seiner Ansicht nach entscheide sich an Europa in den kommenden Jahren… …, ob die Globalisierung gelingt. „Wenn nicht, wird es eine große Katastrophe für die ganze Welt.“ Europa müsse der Welt zeigen, „wie das mit Solidarität und Demokratie geht“. Das Prinzip der christlichen Nächstenliebe sei dabei „eine Riesenidee, und sie ist modern“. Der SPD-Politiker warnte zudem vor einem steigenden Einfluss des Kapitalismus. Das Geld dürfe nicht die Politik beherrschen. Es müssten diejenigen die Entscheidungen treffen, die dafür gewählt worden sind, und nicht diejenigen, die das Geld haben.

Q: Inf.-Dienst. d. Ev. Allianz