Passagierin: „Wir danken Gott und den Piloten“

New York (dpa) – Nur drei Minuten nach seinem Start auf einem New Yorker Flughafen ist ein voll besetzter Airbus am Donnerstag auf dem Hudson River notgelandet. Wie durch ein Wunder überlebten alle 155 Menschen an Bord von US Airways 1549 den Sturz in die eisigen Fluten. Ersten Ermittlungen der Luftaufsichtsbehörde FAA zufolge waren nach dem Zusammenstoß mit Vögeln, wahrscheinlich einem Gänseschwarm, beide Triebwerke des Passagierfliegers ausgefallen. Die Maschine ging unmittelbar vor den Hochhäusern von Manhattan nieder. „Es gab einen lauten Knall. Wir sahen Rauch. Kurz danach…  …warnte uns der Kapitän vor einem harten Aufprall“, beschrieb ein Passagier die letzten Minuten an Bord. Andere rühmten nach ihrer Rettung die Meisterleistung der Crew im Cockpit. „Wir danken Gott und den Piloten“, sagte eine Frau dem Nachrichtensender Fox News. Der Passagier Jeff Kolodjay, der mit Freunden zu einem Golfturnier fliegen wollte, berichtete bei CNN: „Ungefähr drei Minuten nach dem Start sind die Maschinen ausgegangen. Und dann wussten wir, dass es nach unten geht.“

Noch bevor die Wasserwacht das schwimmende Wrack erreichen konnte, hatte die Besatzung aufblasbare Rettungsboote mobilisiert und begann, den Passagiere aus dem Flugzeug und über die Ausstiegstüren in die Botte zu helfen. Nur wenige Minuten später trafen Fährschiffe und Rettungsboote an der Unglücksstelle ein. Nachdem alle Insassen in Sicherheit gebracht worden waren, vertauten Schlepper die treibende Maschine, um sie vor dem Versinken zu bewahren. Derweil wagten sich Taucher in die Kabine und überzeugten sich, dass niemand an Bord geblieben war.

Laut FAA war die Maschine auf dem Weg vom New Yorker Flughafen La Guardia nach Charlotte im Bundesstaat North Carolina. Es handelte sich um einen Airbus A 320 der US-Fluggesellschaft US Airways. An Bord befand sich nach Angaben der Sender auch eine größere Gruppe von Mitarbeitern einer US-Bank. Die Überlebenden wurden an Land von Sanitätern empfangen und in Decken gehüllt. Vier Passagiere mussten wegen Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden.

Zunächst schien es, als sei das Flugzeug abgestürzt. Allerdings ragte ein Teil des Rumpfs noch aus dem eiskalten Wasser, auch die Tragflächen waren zu sehen. Hubschrauber kreisten über der Unglücksstelle und warfen Rettungswesten ab. Auch die regelmäßig im Hafen verkehrenden Fähren kamen zu Hilfe.

Nach dem Aufprall auf dem Fluss sei es in der Kabine des Jets zunächst etwas hektisch gewesen. „Ein Frau mit einem Baby an der Schulter hat versucht, über die Sitze zum Ausgang zu klettern“, sagte Kolodjay. „Da haben wir einfach gerufen, Frauen und Kinder zuerst.“ Anschließend habe sich der Andrang zu den Ausgängen normalisiert. „Ich glaube auch, dass alle Passagiere überlebt haben.“

Q: dpa