Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat mit Blick auf Karneval erneut vor den Gefahren eines hohen Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen gewarnt. „Die Risiken des Alkoholkonsums, vor allem des hohen Alkoholkonsums in kurzer Zeit und des Rauschtrinkens, werden von den meisten Jugendlichen unterschätzt oder ignoriert“, erklärte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Dabei könne Rauschtrinken auch zum Tod führen. Betrunkene sind für sich und andere eine Gefahr“, unterstrich Pott. Neben der eigenen Aggressivität steige die Gefahr, selber Opfer von Straftaten und Gewalt zu werden. Die Unfallgefahr… …für Betrunkene sei um ein Vielfaches erhöht. „Rauschtrinken kann zu einer lebensgefährlichen Alkoholvergiftung und letztlich zum Tod führen.“
Der Anteil Jugendlicher, die exzessiv trinken, ist den Angaben zufolge nach wie vor hoch. Pott erinnerte an Studienergebnisse der BZgA aus dem vergangenen Jahr. Demnach praktizierten 20 Prozent der zwölf- bis 17-Jährigen sogenanntes Komasaufen oder „Binge Drinking“. Das heißt der Studie zufolge, dass jeder fünfte Minderjährige in den letzten 30 Tagen mindestens einmal fünf und mehr alkoholische Getränke hintereinander konsumiert hat. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen steige dieser Wert auf über 40 Prozent.
Pott verwies auf gravierende gesundheitliche Folgen für junge Menschen durch eine Alkoholvergiftung. Darüber hinaus bestehe für jugendliche Rauschtrinker eine höhere Wahrscheinlichkeit, später alkoholabhängig zu werden als für diejenigen, die in jungen Jahren moderat Alkohol getrunken haben. Pott appellierte an Eltern und Erwachsene, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden.
Auch der Malteser Hilfsdienst appellierte mit Blick auf die tollen Tage an Verkäufer und Kioskbetreiber, keine alkoholischen Getränke an Kinder und Jugendliche zu verkaufen. „So schön die fünfte Jahreszeit auch ist – wir behandeln bei Karnevalseinsätzen auch schon Alkoholopfer, die gerade mal elf Jahre alt sind“, warnte am Montag der geschäftsführende Malteser-Präsident Johannes Freiherr Heereman.
Internet: www.bist-du-staerker-als-alkohol.de
Q: epd