(epd v. 20.04.2009) – Der Zentralrat der Juden hat das Fernbleiben Deutschlands bei der UN-Antirassismus-Konferenz begrüßt. Es sei ein «mutiger Schritt» der Bundesregierung, die Teilnahme an der Konferenz in Genf abzusagen und damit ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus zu setzen, sagte Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch am Montag in München. Viel zu oft hätten Länder wie der Iran, Libyen und Kuba diese Plattform der Vereinten Nationen für eigene «demokratiefeindliche Politik» nutzen dürfen. Knobloch äußerte die Hoffung, dass weitere EU-Staaten… …die UN-Konferenz boykottieren. Von den 27 EU-Mitgliedern haben Deutschland, Italien und die Niederlande ihre Teilnahme abgesagt. Auch Australien, Kanada und die USA boykottieren die Antirassismuskonferenz mit der Begründung, dass die Konferenz von islamischen Staaten missbraucht werde für einseitige Anschuldigungen gegen Israel.
Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte in Brüssel, dass trotz des Boykotts Deutschlands und anderer Länder eine große Mehrheit der EU-Staaten anwesend sei. Die Konferenz sei eine wichtige Gelegenheit, Strategien im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit zu diskutieren und zu überprüfen.