Kirche und Diakonie fordern Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention

kinderrechte(epd v. 03.03.2009) – Zum „Tag der Kinderrechte“ am Sonntag (5. April) haben Kirche und Diakonie in Hamburg die vorbehaltlose Anerkennung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland gefordert. Ihre systematische Einschränkung gehöre in vielen Bereichen immer noch zur alltäglichen Praxis, sagte Gabi Brasch vom Diakonievorstand am Freitag in der Hansestadt. 17 Jahre nach Unterzeichnung der Konvention müsse damit endlich Schluss sein. Unter dem Titel „Kinderrechte in Not“ soll am Samstag in der Universität Hamburg eine Fachtagung stattfinden, mit der die Evangelische Kirche… …, die Hamburger Diakonie und die Universität auf die ungenügende Verwirklichung der Kinderrechtskonvention in Deutschland hinweisen wollen. Bis heute gelte zum Beispiel der sogenannte Ländervorbehalt: Damit dürfe Deutschland die Rechte von Kindern etwa in der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik durch nationales Recht einschränken, auch wenn das gegen die Kinderrechtskonvention verstößt. „Dieser Vorbehalt muss endlich fallen“, erklärte Ursula Neumann, Hamburger Professorin für vergleichende Erziehungswissenschaft: „Bildungsrechte von Kindern dürfen nicht missachtet werden.“

Professor Louis Henri Seukwa von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften sagte, spektakuläre Fälle von Kindesvernachlässigung riefen breite öffentliche Empörung hervor, auch in der Politik. Das aber sei „heuchlerisch und inakzeptabel“, wenn es zugleich eine Ignoranz gegenüber diskriminierenden Strukturen gebe.

Website: National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland >>