(Vitamin-C-Anmerkung: Genau diesen Appell haben wir schon als Konfirmandengruppe im Jahr 1980 ausführlich illustriert und mit konstruktiven Ideen garniert an einen Großstadt-Kirchenkreis geschickt – damals, in Zeiten satter Kirchensteuerversorgung, leider weitgehend ergebnislos…) – Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann wünscht sich lebendigere Gottesdienste. Eine Auswertung unter Konfirmanden habe ergeben, dass fast alle den Gottesdienst als langweilig, steif und schleppend empfinden, sagte Käßmann am Freitag auf dem evangelischen Kirchentag in Bremen. Zudem empfänden sie… Gottesdienste „durchweg ohne das Erlebnis von Gemeinschaft“. „Insofern müssen wir in den Gemeinden vor Ort überlegen, wie der Gottesdienst lebendiger werden kann“, sagte die Bischöfin.
Wer an einem Gottesdienst teilnimmt, solle spirituell gestärkt werden und Gemeinschaft erleben. Jedoch dürfe der Gottesdienst nicht auf das Bedienen der eigenen persönlichen spirituellen Bedürfnisse reduziert werden. „Gottesdienst heißt ja auch, dass ich Gott diene. Diesem Gedanken gegenüber hat sich oft eine Konsumhaltung entwickelt: Gottesdienst soll mir etwas bringen“, kritisierte Käßmann. Gottesdienst sei jedoch zugleich Gottes Dienst an den Menschen und „unser Dienst vor Gott“. Das gelte es neu zu verstehen.
Q: epd v. 22. Mai 2009