Vorwurf: Unternehmen macht Bibelverse lächerlich

cosmos_werbungEine Werbekampagne der österreichischen Elektrohandelskette Cosmos (Wien) stößt unter Evangelikalen auf scharfe Kritik. Das Unternehmen verwendet abgewandelte Bibelverse und Jesus-Worte, um ihre Produkte anzupreisen. Eine mit einem talarähnlichen Gewand gekleidete Person, die in Annoncen als „Paaasstor“ bezeichnet wird, wirbt mit den Worten „Ich bin der richtige Weg“ für ein Navigationsgerät. Mit dem Spruch „Steh auf, nimm deinen Rechner und geh!“ wird der Kauf eines Notebooks empfohlen. „Dampf sei mit euch!“ heißt es hinsichtlich eines Dampfbügeleisens…  und „Waschet in Unschuld“ im Blick auf eine Waschmaschine. Herbert Thalhammer, der zur Leitung der Gemeinde ProChristo in Liezen/Steiermark gehört, wirft dem Unternehmen vor, Jesus-Worte lächerlich zu machen. Der 54-Jährige hat bei der Geschäftsführung protestiert und Christen dazu aufgerufen, nicht mehr bei Cosmos einzukaufen. Jesu Worte dürften nicht auf Spaßniveau herabgewürdigt werden, weil es dann immer schwieriger werde, Menschen ernsthaft mit dem Evangelium zu erreichen. Zahlreiche Christen haben sich der Kritik angeschlossen und mit E-Mails gegen die Werbung protestiert.

Evangelische Allianz schaltet Werberat ein

Auch die Österreichische Evangelische Allianz stellt sich hinter die Proteste. Generalsekretär Christoph Grötzinger (Bürmoos bei Salzburg) hat beim Österreichischen Werberat Beschwerde eingereicht. Doch der sieht keinen Grund zum Einschreiten. Begründung: „Auch wenn religiöse Zitate herangezogen werden, so erkennt der Konsument keine Verunglimpfung der Religion darin, sondern eine werbliche Überzeichnung.“

Cosmos weist Kritik zurück

Das kritisierte Unternehmen weist die Kritik ebenfalls zurück. Der „Cosmos-Paaasstor“ sei kein Priester. „Er trägt zwar ein langes Gewand, doch das allein macht noch kein Ornat aus“, heißt es in einem Antwortschreiben. Er entlehne „lediglich Wendungen, die sich auch in der Bibel finden“. Auch die Geschäftsführung findet es nach eigenen Angaben geschmacklos, Bibelzitate in der Werbung einzusetzen. Die bloße stilistische Anlehnung könne man aber nicht als anstößig empfinden. „Nach unserem Verständnis tut die Nähe von religiösen Anklängen und Humor als solche dem Glauben keinen Abbruch“, so die Geschäftsführung.

Q: Informationsdienst der Ev. All.