Nach dem Erdbeben in Chile laufen die ersten internationalen Hilfen an. Das Nachbarland Argentinien schickte am Montag drei Feldlazarette. Aus Deutschland machten sich erste Helfer auf den Weg ins Katastrophengebiet. Die Aktion „Deutschland Hilft“ ruft zu Spenden auf…
Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf mehr als 700. Unter den Trümmern werden aber noch viele Verschüttete vermutet. Die Zahl der Vermissten nehme ständig zu, und die Zahl der Opfer werde weiter steigen, sagte die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet. Von dem Erdbeben seien etwa zwei Millionen Menschen betroffen.
Erkenntnisse über deutsche Opfer gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amts noch nicht. Bundeskanzlerin Angel Merkel (CDU) sicherte der chilenischen Präsidentin in einem Telefonat Hilfe zu und drückte ihr Mitgefühl aus. Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes berät über Hilfszusagen. Die Europäische Union stellte Chile drei Millionen Euro Soforthilfe bereit.
Die chilenische Regierung bat um Rettungsexperten und Statiker. Gebraucht würden Behelfsbrücken, medizinische Geräte sowie Kommunikations- und Wasserentsalzungsanlagen, hieß es. Über die Regionen Biobío und Maule mit der Großstadt Concepción wurde der Ausnahmezustand verhängt.
Die Verteilung von Medikamenten, Lebensmitteln und Decken hat begonnen. Die Luftwaffe entsandte 10.000 Mann. In Concepción und anderen Städten kam es zu schweren Plünderungen. Daher wurde eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 6 Uhr morgens verhängt.
Das Deutsche Rote Kreuz erklärte, man sei auf einen Einsatz in Chile vorbereitet. Bisher sei aber noch kein internationaler Alarmruf eingegangen. Das Chilenische Rote Kreuz habe 3.300 ehrenamtliche Helfer, die fachgerecht Wunden versorgen und Brüche erkennen könnten.
Q: epd v. 01.03.2010