„Die Zeit“ nimmt sich der Religion an – und zwar in einem eigenen Ressort. Ab Ostern 2010 widmet die Wochenzeitung je eine Seite der Rubrik „Glauben und Zweifeln“. Damit will Chefredakteur Giovanni di Lorenzo auf neue Bedürfnisse seiner Leser eingehen… „In der Gesellschaft sind so viele neue Bedürfnisse entstanden, auf die wir Journalisten mit unseren Blättern auch reagieren müssen. Wir wollen nun etwas Neues ausprobieren“, sagt di Lorenzo gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“. Am Sonntag hatte „Die Zeit“ mitgeteilt, dass sie ab der Osterausgabe gleich drei neue Rubriken einführt: „Geschichte“, die „Zeit der Leser“ und „Glauben und Zweifeln“. Die Rubrik „Zeitläufte“ werde hingegen eingestellt.
Besonders die neue Seite „Glauben und Zweifeln“, die sich um Religion, Sinnfragen und Wertedebatten kümmern soll, sei intern umstritten gewesen, schreibt der „Spiegel“. Gegenüber pro sagte eine Sprecherin der „Zeit“, es habe Diskussionen um das neue Thema gegeben, weil es in Deutschland bisher kaum vergleichbare Ressorts in Zeitungsredaktionen gebe. Die Mitarbeiter seien aber davon überzeugt, dass der Themenkomplex eine Bereicherung sein werde. Ziel der Seite sei es, unterschiedliche Meinungen und Ansichten darzustellen.
Sie wird künftig am Ende des Feuilletonteils stehen. Verantwortlich ist die bisherige „Zeit“-Feuilletonistin Evelyn Finger. Zu Ostern erscheint das Glaubensressort einmalig als eigenes Zeitungs-Buch. „Die Zeit der Leser“ soll künftig am Ende der Zeitung stehen und ausschließlich mit Einsendungen der Leser gestaltet werden. „Die Zeit“ hat eine Gesamtauflage von knapp einer halben Million.
Q: cma v. 01.03.2010