Die Kirche darf die „großartigen Möglichkeiten“ des Internet nicht ignorieren. Dies sagte die Hamburger Theologin und Kommunikationswissenschaftlerin Ilona Nord laut „Welt online“ am Dienstagabend (29.3.2011) in Frankfurt bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Getrennt und vernetzt. Religion und Migration online“. Das Internet spiele beim Kennenlernen und Vernetzen… von Menschen unter 30 eine Schlüsselrolle, sagte Nord. Der moderne Mensch erfahre im Netz Bestätigung, Rückhalt, Zuspruch und Anerkennung. Chatrooms, Twitter und Facebook sorgten für eine „Stimmungsregulierung“ und hätten gleichsam eine religiöse Dimension.
Da das Netz auch zahlreiche religiöse Inhalte enthalte, „ohne dass das Label Religion draufsteht“, sei das Medium für Kirchen interessant, so Nord. Eine aktuelle Studie habe erneut gezeigt, dass das Internet nach dem Buch das zweitwichtigste Medium sei. Nord ist Juniorprofessorin für Praktische Theologie an der Universität Hamburg und Pfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Ihre Habilitationsschrift handelt von der Bedeutung virtueller Realitäten für die Theologie.
Bei der Podiumsdiskussion sprach laut „Welt online“ Kirchenpräsident Volker Jung über die Herausforderungen, die das Internet und seine sozialen Netzwerke für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) darstellten. Fachleute machten sich „viele Gedanken“ darüber, wie die EKHN junge Menschen erreichen könne und wie sie sich im Internet präsentieren solle, so Jung. Es gebe allerdings noch keine „strategische Ausrichtung“. Der Theologe warnte zudem vor den Gefahren im Netz, etwa vor extremistischen Positionen in Foren.
Q: cma