Die Militärbischöfe der beiden großen Kirchen haben mit Respekt auf den Rücktritt von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) reagiert. Der Minister habe damit «die Verantwortung für ein persönliches, früheres Fehlverhalten» übernommen, erklärte der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann am Dienstag in Berlin. Auch sein neuer katholischer Amtskollege, Bischof Franz-Josef Overbeck, würdigte Guttenbergs Schritt. Dessen persönliche Entscheidung verdiene Anerkennung. Overbeck hob hervor, Guttenberg habe in einer Situation des Umbruchs und des Wandels der Bundeswehr, von der auch die Militärseelsorge betroffen sei, immer ein offenes Ohr für deren Probleme… und Anliegen gehabt. Der große Einsatz des scheidenden Ministers für die Soldaten habe zu einer hohen Akzeptanz seiner Person in der Bundeswehr und in der Gesellschaft geführt.
Dutzmann sagte: «Wir sind dankbar für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen 16 Monaten und für das Verständnis, das er den seelsorgerlichen Anliegen der Kirche unter den Soldaten entgegengebracht hat.» Der Rücktritt komme mitten in einer Reform, die Guttenberg wesentlich angestoßen habe. Diese sei noch lange nicht abgeschlossen und bedürfe in vielen Details noch entscheidender Weichenstellungen. Daran müssten Guttenbergs Nachfolgerin oder sein Nachfolger und alle für die Bundeswehr Verantwortlichen intensiv weiter arbeiten.
Q: epd v. 01.03.2011