Die Deutschen entdecken wieder stärker die christliche Bedeutung des Weihnachtsfestes. Das geht aus einer aktuellen Studie der Stiftung für Zukunftsfragen (Hamburg) hervor. Dabei wurden 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahren repräsentativ danach befragt, was sie mit Weihnachten verbinden…
41 Prozent denken dabei an die Geburt Jesu Christi; das sind 9 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: In den alten Bundesländern nannten 47 Prozent die Geburt des Gottessohnes (plus 10 Prozentpunkte gegenüber 2010), in den neuen waren es 19 Prozent (plus 7 Prozentpunkte). Jedem dritten Deutschen fällt bei Weihnachten der Kirchgang ein (2010: 29 Prozent). Im Westen assoziieren mit dem Fest 38 Prozent den Gottesdienstbesuch (2010: 32 Prozent), im Osten 15 Prozent (16 Prozent). Auch der Anteil der Deutschen, die mit Weihnachten das Spenden verbindet, hat zugenommen: von 10 auf 16 Prozent (West: 17 Prozent/Ost: 9 Prozent).
In unsicheren Zeiten sucht man die Nähe zu Gott
Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt, kommentiert die Entwicklung so: „Die vollen Kirchen an den Feiertagen verdeutlichen die christliche Bedeutung, und auch im Jahresvergleich zu 2010 bestätigt sich diese Beobachtung. Gerade in unsicheren Zeiten besinnen sich die Menschen und suchen die Nähe der Familie sowie zu Gott.“ Am häufigsten verknüpfen die Deutschen Weihnachten mit dem Tannenbaum (78 Prozent), Geschenken (71 Prozent), Zeit mit der Familie (71 Prozent), viel gutem Essen (70 Prozent) und Gemütlichkeit (67 Prozent). Negative Assoziationen nennt dagegen nur eine Minderheit der Befragten: Einkaufs- und Besorgungsstress (36 Prozent), Kitsch (17 Prozent), Familienstreit (7 Prozent) und Einsamkeit (5 Prozent).
Vor allem Ältere denken an die Geburt Christi
Der Studie zufolge spielen für die Generation ab 55 Jahren Geschenke eine nachgeordnete Rolle. Überdurchschnittlich wichtig sind Menschen in dieser Altersgruppe der christliche Feiertag, die Geburt Jesu, der Kirchgang und das Spenden. Anders sieht es bei den unter 30-Jährigen aus: Sie verbinden Weihnachten oftmals mit Geschenken, nennen aber auch den Kitsch am häufigsten. Familien in der mittleren Lebensphase (25 bis 49) führen vornehmlich „strahlende Kinderaugen“ an, aber auch den Besorgungsstress im Vorfeld. Kinderlose Paare denken eher an gute Gespräche, Liebe und Gemütlichkeit. Reinhardts Fazit: „Mit Weihnachten verbinden die Deutschen zahlreiche Bilder, Rituale und Bräuche. Diese variieren im Einzelfall und je nach Bevölkerungsgruppe. Was die Bürger eint, sind jedoch die positiven Gedanken an das Fest. Zu Weihnachten findet etwas Schönes statt, fernab vom Alltagstrott und dem alltäglichen Stress.“ Die Stiftung für Zukunftsfragen ist eine Initiative von British American Tobacco. (idea)