Nach dem Blutbad von Newton im US-Bundesstat Connecticut versuchen Seelsorger, den Angehörigen der 26 Todesopfer Trost zu spenden. Es sei unmöglich für Theologen und Pastoren, Tragödien wie die in der Sandy- Hook-Grundschule zu erklären, sagte die Präsidentin des Nationalen Kirchenrates der USA, Kathryn Lohre, nach Medienberichten vom Samstag. Doch Christen suchten Trost in ihrem Glauben, dass «unser Gott ein Gott der Liebe ist, und dass auch das Herz von Gott gebrochen ist»…
Lohre verwies zugleich auf erfolglose kirchliche Bemühungen, die US-amerikanischen Schusswaffengesetze zu verschärfen. Der ökumenische Nationale Kirchenrat habe schon vor Jahren Reformen gefordert, den Zugang zu Handfeuerwaffen zu erschweren. Gemeinden sollten den «Dialog mit Schusswaffenbesitzern» fördern, hieß es in einer Resolution von 2010.
Das in den Vereinigten Staaten vorherrschende «politische Klima» habe Maßnahmen gegen Schusswaffengewalt bisher verhindert, beklagte der Dekan der Washingtoner Nationalkathedrale, Gary Hall. Die Verfassung garantiert US-Bürgern fast uneingeschränkt das Recht, solche Waffen zu besitzen. Versuche einer strikteren Gesetzgebung stießen bisher auf harten Widerstand der Waffenlobby.
Nach Angaben der katholischen Kirche kümmern sich zahlreiche Pastoren um die Familien der Opfer. In der betroffenen römisch-katholischen Diözese von Bridgeport seien Priester umgehend zu den Angehörigen gefahren, teilte ein Diözesansprecher mit. An der Sandy-Hook-Schule hatte ein 20-Jähriger 20 Kinder und sechs Lehrer getötet. Anschließend brachte er sich selbst um.
Der Pastor der evangelikalen «Connections-Kirche» in Connecticut sagte in der «Christian Post» (Samstagsausgabe), die Bluttat sei Symptom «für den Zustand unserer Kultur». Man müsse Gott um Heilung bitten und um Antworten, warum so etwas immer wieder passiere. In zahlreichen Kirchengemeinden kamen Menschen zum Trauergebet zusammen. (epd)