Kardinal Lehmann kritisiert Intoleranz in muslimischen Staaten

Der ehemalige Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, kritisiert religiöse Intoleranz in muslimisch geprägten Staaten. Er sagte der „Bild am Sonntag“ am 17. Februar 2013: „Wenn Muslime hier bei uns eine Moschee bauen können so hoch wie der Kölner Dom, dann möchte ich wenigstens in Saudi-Arabien eine Predigt halten können, ohne verhaftet zu werden.“

Lehmann sagte weiter: „Auf dieses Gleichgewicht der Rechte kommt es im Verhältnis zwischen Islam und Christentum an. In Saudi-Arabien haben wir zum Beispiel ein solches Gleichgewicht nicht.“ Kritik übte Lehmann auch an der „Wiedereinführung der Scharia mit Handabhacken und anderen Grausamkeiten in verschiedenen Ländern“. Frauen würden „in unerträglicher Weise entwürdigt“.

Grundsätzlich bekannte sich Lehmann zu einem interreligiösen Dialog, sieht diesen aber durch islamistische Tendenzen gefährdet: „Wir suchen grundlegend den Dialog mit dem Islam. Gerade Papst Benedikt hat diesen Dialog stark befördert. Schwierig wird es, wenn die muslimische Religion für ganz andere Zwecke instrumentalisiert oder Religion so verbreitet wird, dass sie keine Religionsfreiheit mehr bietet. Da sind dann klare Worte nötig.“ (dpa/cma)