Am Montag, 4. August 2014, 22:40 Uhr, hat das Erste (by ndr) eine Sendung ausgestrahlt, die viele Gemüter erregt hat. – Neueste Nachrticht vom 05.12.2014: Nach eingehender Prüfung – zunächst im Rechts- und Eingabenausschuss, dann in der Sitzung des Rundfunkrats am 5.12.2014 – sah das Gremium die staatsvertraglich festgelegten Programmgrundsätze des ndr nicht verletzt und wies folgerichtig die Programmbeschwerde ab…– vgl. www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/NDR-Rundfunkrat-weist-Programmbeschwerde-zur-Dokumentation-Mission-unter-falscher-Flagge-ab,pressemeldungndr15146.html. – Die aufwendig recherchierte Produktion „Mission unter falscher Flagge“…
(Ausführliche Stellungnahme der NDR-Redaktion – Kuno Haberbusch, Julia Stein, Mareike Fuchs, Sinje Stadtlich – vom 16.08.2014 zu den Hintergründen der „Vorwürfe“ durch kritisch eingestellte Zeitgenossen >>)
(Link zur ARD-Mediathek: http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Mission-unter-falsc/Das-Erste/Video?documentId=22768462&bcastId=799280)
…hatte sich mit mehreren Gruppierungen befasst, die zur Evangelischen Allianz
gehören oder ihr nahestehen. Darunter waren das Gospel-Forum Stuttgart
(http://de.wikipedia.org/wiki/Gospel_Forum)
um Peter Wenz – seine persönliche Stellungnahme zur Sendung: siehe unten / Linksammlung –
(http://www.christundwelt.de/detail/artikel/du-bischt-koi-hempfli-bempfli/),
das von Gabriele Wentland
(http://www.gabywentland.de/) geleitete Projekt „Mission Freedom“ in Hamburg,
die FCJG in Lüdenscheid sowie die „Tübinger Offensive Stadtmission“ von Jobst Bittner.
Kirchliche und freikirchliche Nachrichtendienste sind deswegen momentan hellwach, berichten
und differenzieren – bis hin zur ausführlicheren Stellungnahme
(http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/-f74d541d68.html).
Gnadauer-Verband-Präses Dr. Michael Diener und Jürgen Werth
können gut und gerne als im positiven Sinne gottesfürchtige und bewährte Leitungspersönlichkeiten mit weitem Horizont, angemessener Bildung (Jürgen Werth ist Vollblut-Journalist, Dr. Michael Diener ist evangelischer Volltheologe) und anständigem Benehmen – auch mit seelsorglicher Verantwortung – bezeichnet werden und sind als solche auch international anerkannt. Es ist sicherlich hilfreich, deren Beiträge zu sichten.
Anders verhält es sich bei gemeindeleitenden Funktionären, die (mit Hilfe von Demagogik, Allmachts-Fantasien und Manipulationstechniken) ihre „Gemeinden“ oder Sondergruppierungen am Leben erhalten bzw. ausbauen wollen – und dabei atemberaubend dreist und „machtvoll“ über so manch/e/n mangelnde Bildung, engen Horizont, niedere wirtschaftliche Interessen, auffällige Persönlichkeitsstrukturen, Diakonie-Verweigerung oder auch einfach nur über schlechtes Benehmen hinweg täuschen müssen, weil es zu „mehr“ nicht reicht. Dabei wird zum Beispiel der geschützte Begriff „Pastor“ häufig und gegen alle weltweit gültigen Seriositäten abenteuerlich missbraucht. So mutet es nicht selten besorgniserregend an, wenn Menschen sich ohne ernstzunehmende theologische Ausbildung (kirchlich, staatlich oder freikirchlich) bzw. qua Selbsternennung die Bezeichnung „Pastor“ zu eigen machen und dadurch Verwirrung stiften und Etikettenschwindel forcieren.
Im Folgenden seien – zunächst nur aus Gründen des Seriositätsvergleiches – Predigt-Links aus dem evangelikalen und pfingstlerischen Raum gelistet. Da gibt es auch inner-evagelikal ein sehr weites Spektrum. Einfach mal vergleichen…
(Links folgen)
Erstes Fazit:
Auch wenn die Mitgliedschaft im Netzwerk der Evangelischen Allianz grundsätzlich als Gütesiegel (im Sinne von „Wir sind keine Sekte“ o.ä.) gelten kann, so gibt es am „rechten“ Rand bzw. jenseits davon sehr viel Gefährliches und Veranwortungsloses – was der im oben genannten ARD-Beitrag befragte Pfr. Joachim Schlecht (Klinikum Bad Cannstatt) in angemessener Sachlichkeit auf den Punkt bringt. Mehrmals kommt Pfr. Schlecht im ARD-Beitrag zu Wort – auch illustrierend, dass bei ihm so manche Aussteiger aus extrem-„frommen“ Verhältnissen Hilfe zur Neu-Orientierung suchen.
Der Vorstandsvorsitzende von ERF, Jürgen Werth, stellt am 05.08.2014 zunächst fest: „Das hätte schlimmer kommen können.“ – Klar, als langjähriger Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz ist ihm wohl schon so manches Gutsherrn-artige Gebaren ideologisch verkrümmter Funktionäre auf den Schirm gekommen. Wie gut, dass die Macher von „Mission unter falscher Flagge“ nur an den extremen Rändern gebohrt haben. Denn auch anderenorts würde so manches „Spezielle“ zum Vorschein kommen…
Intention dieser ersten www.vitamin-c-online.com-Wortmeldung:
Grundsätzlich befindet sich die Ev. Allianz auf einem [a) biblisch fundierten] und [b) wahrnehmenden sowie dialogorientierten] Kurs. Mindestens Diener & Werth sind „prominente“ Garanten dafür. Aber was sich da am „rechten Rand“ abspielt, bedarf unbedingter Aufarbeitung. Insofern mach(t)e ich mir das unten aufgeführte Zitat von Andreas Odrich (siehe „Linksammlung / Pressespiegel“) gern zu Eigen – allerdings nur in der (wohl nicht mehr nachlesbaren, weil offensichtlich mehrfach überarbeiteten) Ur-Form.
Besorgniserregend finde ich auch: Wenn sich schon am „rechten Rand“ der Ev. Allianz so etwas abzuspielen scheint (jetzt mal auch unabhängig von der ARD-Sendung betrachtet), was geschieht dann wohl erst mal in der Grauzone zwischen „SEKTE“ und solchen Gemeinschaften, denen selbst die Evangelische Allianz nicht „fromm“ genug ist…?
Und: Wo gäbe es vielleicht auch in der „Mitte“ der Ev. Allianz (und auf welchen „HEILIGEN BERGEN“?) akuten „Aufarbeitungsbedarf“? Dabei ist mir schon klar, dass solche „wachen“ Fragen mancherorts nicht gern gehört werden und dass auch das so „ein oder andere“ in Betracht gezogen werden bzw. geworden sein könnte, um (durchaus legitime) Anfragen zu „minimieren“.
Nun nochmal der Hinweis auf Jürgen Werths erste Bewertung vom 05.08.2014 (allerdings erscheint der Staatsanwalts-Vergleich etwas zu „sensibel“ – und der Vorwurf des unakkuraten Journalismus klingt ebenfalls etwas überzogen) – hörbar hier:
http://www.erf.de/radio/erf-pop/mediathek/aktuelles-vom-tag/stellungnahme-mission-unter-falscher-flagge/5865-3499
Linksammlung / Pressespiegel:
- Pro titelt am 05.08.2014: „Mission unter falscher Flagge trifft auf Kritik“: http://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/mission-unter-falscher-flagge-trifft-auf-kritik-88943/
- ARD-Film wirft Evangelikalen Machtmissbrauch vor: http://www.idea.de/nachrichten/detail/thema-des-tages/artikel/fernsehen-ard-film-wirft-evangelikalen-machtmissbrauch-vor-82831.html
- UK (Westfälische Kirche) vom 05.08.2014: „Der Evangelischen Allianz gehören auch extreme Gruppen an“: http://www.unserekirche.de/kirche/aktuell/der-evangelischen-allianz-gehoeren-auch-extreme-gruppen-an_11398.html
- Persönliche Stellungnahme von Peter Wenz zur Sendung: http://blog.gospel-forum.de/2014/08/06/persoenliche-stellungnahme-von-peter-wenz-zur-reportage-des-ndr-04-08-14/#more-1250
- Evangelische Allianz zitiert den Geschäftsführer des Christliche Medienverbundes (kep/pro/israelnetz) – endet mit: „Dadurch bleibt bei aller berechtigten Kritik an manipulativen Auswüchsen in der charismatischen Szene“ (!) „der Beigeschmack, dass die ARD-Journalisten nicht um ein differenziertes Abbild der Wirklichkeit, sondern um Skandalisierung bemüht waren.“ – GANZER ARTIKEL hier: http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/christlicher-medienverbund-kritisiert-ard-beitrag-mission-unter-falscher-flagge.html
- Und hier eine – wie mir scheint – sehr unscharfe und unnötig polemische Programm-Beschwerde: http://www.citizengo.org/de/10279-rundfunkbeirat-der-ard-des-ndr-betr-programmbeschwerde-ueber-diffamierende-einseitig
- Andreas Odrich vom ERF postete Ehrliches auf seiner Facebook-Seite – allerdings habe ich den Eindruck, der ursprüngliche Eintrag ist anchd er Erstveröffentlichung mehrmals nachbearbeitet und selbigem eine adnere Tendenz verliehen worden – https://www.facebook.com/andreas.odrich/posts/729623317098678:
„Die Trivialität des vermeintlich Investigativen ist hier zu besichtigen. Ganz klar: Ich lehne geistlichen Druck in der Gemeinde, Kollektenzwang, schriftliche Sündenregister, dubiose Heilungsversprechen und falsche Sensationsstorys entschieden ab. Das diskreditiert den Glauben an Jesus Christus. Und vielleicht hilft die Dokumentation dabei, dass wir auch innerhalb der frommen Szene deutlich Tacheles reden mit den lieben Geschwistern, die so etwas anzetteln. Unter solchen Umständen möchte ich keine Allianzen mit einer Gemeinde oder einem Gemeindeverband eingehen, wenn solche Dinge nicht ausgeräumt werden…“ - Falsch! Falsch! Falsch? Aus: Christ & Welt Ausgabe 35/2014 >>
- Beitrag von Benjamin Lassiwe auf pro – unter der Überschrift „Qualität dringend gesucht. Was die Evangelikalen aus der Fernsehsendung ‚Mission unter falscher Flagge‘ lernen können.“ – Ein Gastkommentar von Benjamin Lassiwe. HIER FINDEN: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/qualitaet-dringend-gesucht-88998/
. - Ausführliche Stellungnahme der NDR-Redaktion – Kuno Haberbusch, Julia Stein, Mareike Fuchs, Sinje Stadtlich – vom 16.08.2014 zu den Hintergründen der “Vorwürfe” durch kritisch eingestellte Zeitgenossen >>
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Hintergrund:
- Was sind eigentlich Freikirchen? Was macht Freikirchen aus? Und welche gibt es in Deutschland? Diese und weitere Fragen beantwortet folgendes sehr informative Erklärvideo: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/was-sind-eigentlich-freikirchen-88869/
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Weitere nützliche Links:
„Konkurrenz belebt das Geschäft“ – dieser Sinnspruch hat es in sich. Jeder weiß, dass die Kirche nur noch eine von vielen Sinn-Anbietenden ist. Ihre Monopol-Stellung, falls es sie jemals gab, hat die Kirche längst verloren. Aber es gibt eine unschlagbare Kern-Kompetenz der Kirche. Nicht nur, weil die Kirche immer noch diejenige Institution ist, die (summa summarum und Woche für Woche) die meisten Menschen (persönlich) versammelt – sondern auch und vor allem deshalb, weil wir es bei dem KYRIOS, dem Herrn der Kirche, mit einem lebendigen Gegenüber zu tun haben, der seine Kirche immer wieder heilsam überrascht, belebt und begeistert.
Grund genug, sich auf die Suche nach guten Impulsen für konkurrenzfähige Gemeindearbeit zu begeben und einige ausgewählte hier zu sammeln. Und wenn etwas Nützliches ergänzt werden kann: Nachricht an mail(at)vitamin-c-online.com herzlich willkommen. DANKE!
- Vom Pfarramt der Zukunft. Ein Plädoyer für ein verändertes Bild vom Pfarramt der Zukunft. – Zu wenig Pfarrerinnen und Pfarrer für normale Gottesdienste. – Autor: Prof. Dr. Eberhard Hauschildt. Aus: Deutsches Pfarrerblatt – Heft: 6/2014.
- Plädoyer für den „normalen“ Gottesdienst >>
- War der 2006 begonnene EKD-Reformprozess „Kirche der Freiheit“ zu optimistisch?
- Erlebnis-Kirchen-Boom in Deutschland? Zur Sendung vom 30.6.2014 (Bayerischer Rundfunk) >>
- Religion für säkulare Welt unverzichtbar >>
- EKD-Zukunftsforum 2014: Positive Bilanz >>
- Huber: Kirchen sollen Evangelium weitergeben >>
- Präses Rekowski: „Wir werden in Zukunft anders Kirche sein müssen…“
- Klaus Douglass: Traum von Kirche >>
- „Kircher hat religiöse Dimension fast verloren“. Führende Religionssoziologen empfehlen den christlichen Kirchen einen radikalen Wandel. Sie sollten sich auf ihre religiösen Kernaufgaben wie.. mehr>>
- Wochenarbeitszeit im Pfarramt >>
- Limit für Körper & Geist >>
- Visionen und Wünsche für eine „Kirche von morgen“ – AMD-Theologenkongress 2012 >>
- Missionale-Kongress 2012: Referat von Hörfunkjournalist und Pastor Andreas Malessa zum Thema „Anders verkündigen, wenn sich alles ändert. Predigen in der Postmoderne“ >>
- www.obere-nahe.de: „Wer bietet weniger? – Vom lieben Kirchenbesuch und so weiter…“ >>
- „Wachsende Kirche“ – Ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Herbst >>
- Karikatur: „Erfolg ist nicht immer das, was man sieht…“ >>
- Website des Zentrums für Mission in der Region – Ein Reformzentrum der EKD >>
- www.wachsende-kirche.de
- „…Tipps, damit die Kirche garantiert leer bleibt“ – gibt Sebastian Steinbach, Pfarrer in einem Dorf im Schwarzwald. Seine ironischen Anmerkungen sind erschienen in der Juni-August-Ausgabe des Magazins „3E“. Website: www.Magazin3E.net. Die „10 hilfreichen Tipps, damit die Kirche garantiert leer bleibt“, finden sich als pdf auch hier >>
- 14. Dezember 2011: Broschüre zum Schwerpunktthema der EKD-Synode 2011 erschienen. – Eine Broschüre mit ausgewählten Texten zum Schwerpunktthema „Was hindert’s, dass ich Christ werde?“ (nach Apg. 8,36) Missionarische Impulse“, das die 4. Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im November in Magdeburg diskutierte, ist jetzt in der Reihe „epd Dokumentation“ erschienen… WEITER auf ekd.de >>
- Hinhören – Aufbrechen – Weitersagen: EKD-Synode beschließt Kundgebung zum Thema Mission (9. November 2011) >>
- Von gestern: Ein Feldspieler & 200 Zuschauer. – Um mehr Menschen zu erreichen, müssen die Kirchen nach Ansicht des Missionsexperten Hans-Hermann Pompe stärker auf die Alltagswelt verschiedener… mehr >>
- Beispiele guter Praxis sind zu finden auf kirche-im-aufbruch.ekd.de >>
- reformdekade.de (Vernetzung von Ideen in der EKD-Reformdekade 2007-2017)
- netzwerk.kirchenreform.net
- kirche-von-morgen.de (mit zig interessanten Kirchen-Links)
- „Kirche der Freiheit. Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert“ (EKD, Sommer 2006). Dieses Impulspapier zielt darauf, die vielfältigen Reformbemühungen in den Gliedkirchen aufzunehmen, zu bündeln und perspektivisch fortzuführen. Zugleich wird der Versuch unternommen, einen kirchlichen Perspektiv- und Mentalitätswechsel anzuregen. Die Leitfrage lautet dabei, wie die „Kirche der Freiheit“ in Zukunft aussehen kann – und was wir heute tun müssen, um sie entsprechend dem Evangelium möglichst einladend zu gestalten.
- Evangelischer Kirchenbezirk entwickelt als Modellregion neue Gottesdienstformen >>
- Blick über den Gartenzaun: „Zeit für Dialog“ in der Erzdiözese Freiburg >>
- Literatur-Hinweis: Der christliche Glaube: Eine evangelische Orientierung; von Wolfgang Huber; EUR 19,95.
- Literatur-Hinweis: Berufen – wozu? – Zur gegenwärtigen Diskussion um das Pfarrbild in der evangelischen Kirche; von Volker A. Lehnert und Nikolaus Schneider; EUR 14,90.
- Literatur-Hinweis: Aufbruch in die Region: Kirchenreform zwischen Zwangsfusion und profilierter Nachbarschaft; von Stefan Bölts und Wolfgang Nethöfel; EUR 26,80.
- Mutmacher: Ev. Kirchengemeinden wachsen. – In Münster leben so viele Protestanten wie noch nie. Fast 59.000 Christen bekennen sich zum Protestantismus. Vor zehn Jahren waren es noch 55.000, …mehr
- …
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Nachtrag vom 18. August 2014:
Wie peinlich ist doch diese unreflektierte Programmbeschwerde („Petition“) gegen ARD/
Mein FAZIT: Je exklusiver die Frömmigkeit, umso schlechter das Benehmen. Sehr peinlich, was sich da am äußeren Rand der Allianz abzuspielen scheint. Inzwischen kann ich all die kritischen Stimmen von damals verstehen, die in meiner Kindheit vor all zu enger Kooperation mit extrem „Frommen“ gewarnt haben – egal ob in Lüdenscheid, Stuttgart oder anderwo. Ich erinnere mich noch sehr lebendig an die öffentlich geführten Dispute zwischen der damaligen Allianz-Leitung und der (1981 verstorbenen) Pfingst-Chefin Paula Gassner. Wie Recht die Allianzleute damals doch hatten… – „Viel Lobpreis – wenig“ (Gott-) „Gehorsam“ (Zitat Ulrich Parzany im Hinbick auf so manch seichte Anbetungskultur gefühls-duseliger Glaubens-Diktatoren).
Die Realität zeigt noch eine andere Seite: Viele von den radikal geschädigten Menschen tauchen aber (Gott sei Dank) nachher in realistischen Frei- oder Landeskirchen auf. Gern versuchen wir dort mit Gottes Hilfe, die Scherben so gut wie möglich zu beseitigen. Manchmal ist es auch unerlässlich, therapeutisch geschulte Experten miteinzubeziehen. Aber erst mal zuhören und verstehen – und auch mit- und ggf. auch mal hilfreich gegen-denken. Aber NICHT wieder die Menschen unter Bekehrungs-, Geisttaufen-, Lossagungs-, Homosexualitätsheilungs-, Spenden-, Solidaritäts- und Denkverbots-Zwang setzen und über sie herrschen – zum Beispiel indem postuliert wird (was leider gar nicht so selten anzutreffen ist), dass Gott ganz persönlich durch „erwählte“ Gemeindeglieder (sozusagen per Einzeloffenbarung) spreche und die „Gemeinde“ genau das dann auch zu glauben und bitte umgehend nach eben jener Pfeife zu tanzen habe.
Wie grausig ist das, wenn KollegInnen und mir diese erbärmlichen (und zum Teil unter professionell-manipulativem „Seelsorge“-Deckmäntelchen ersonnenen) Machtspielchen vor die Linse kommen, mit denen der Heilige Gott zum stets verfügbaren Hampelmann degradiert wird – zum persönlichen Popanz, der gefälligst und alsbald „unsere“ persönlichen Wünsche und Gefühle zu befriedigen hat. Aber „wehe“, wenn die „Gemeindeleitung“ mal mit kritischen Anfragen konfrontiert wird (zum Beispiel DIAKONIE & WELT-VERANTWORTUNG usw.)… – da fällt mir nur ein: „Sentimentalität und Brutalität sind Geschwister!“
Man lese mal die „superfrommen“ Verurteilungen gegen Mareike Fuchs & Team (Zitat NDR-Leute: „Nicht mehr hinnehmbar sind unseres Erachtens allerdings sehr persönliche Beschimpfungen. Hier nur einige wenige Beispiele: Die Autorinnen (und Redakteure) seien ‚verpfuschte Existenzen‘, seien ‚vom Teufel getrieben‘, seien ‚verantwortungslose Gestalten‘, ‚psychisch gestört‘ oder ‚homosexuell‘, also ‚furchtbare Sünder‘. Auch dass wir in machen Mails als ‚vergleichbar mit Goebbels‘ beschrieben werden, befremdet uns. Viele haben sicherlich aus ehrenwerten Motiven diese Dokumentation kritisiert. Auch wenn wir in diesen Fällen nicht immer einer Meinung waren, respektieren wir diese Kritik. Und möchten deshalb noch einmal betonen, dass wir keinerlei religiöse Werte oder Einstellungen verletzen möchten. Sollte das in Einzelfällen dennoch passiert sein, tut uns das leid. Aber es muss und sollte die Aufgabe von seriösem Journalismus sein, das Augenmerk auf Vorkommnisse und Entwicklungen zu lenken, die zumindest diskussionswürdig sind. Dies haben wir unseres Erachtens getan.“)
Noch militanter geht man zuweilen mit Kritikern aus den „eigenen“ Reihen ins „Gericht“ – inkl. psychischer und körperlicher Gewalt – bis an die Grenze des strafrechtlich relevanten Bereiches. Von daher kann ich ERF-JürgenWerths Kommentar nachvollziehen und weiterdenken, als er sagte: „Es“ (gemeint war die NDR-Sendung) „hätte schlimmer kommen können“. – Wie Recht er doch hat. Ein paar kollegialen Freunden und mir liegt ein sauber recherchierter Dossier-Entwurf mit Interviews von Flensburg bis zum Bodensee von über 200 Seiten vor, das der „kritischen“ Presse besser nicht in die Hände gespielt werden sollte. Sonst könnten wohl auf so manchen sonderbaren Bergen ziemlich zackig „die Lichter ausgehn“… – Wohl dem, der da mutig die Wahrheit sagen kann (selbige wird übrigens FREI machen – Joh 8,32)…- Kyrie eleison! — Hab mal ne erste Fakten-Sammlung rund um besagte Sendung angefangen: http://
Carsten Heß, verantwortlich für vitamin-c-online,
Wortlaut Facebook-Eintrag vom 18.8.2014