Dramatische Lage der christlichen Gemeinden im Nahen Osten

Die Christen im Nahen Osten haben es in dieser tragischen Phase ihrer Geschichte “nicht mit menschlichen Kräften, nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit den Mächten der Finsternis der heutigen Zeit, mit Heerscharen des Bösen zu tun”, so der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem Theophilos III. zur dramatischen Lage der christlichen Gemeinden… in der von Konflikten gemarterten Region bei der Eröffnung der XI. Generalversammlung des “Middle East Council of Churches” am 6. September 2016, an dem 22 Vertreter und Oberhäupter der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in der Region teilnehmen. Unter dem Motto “Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig” erinnern die Kirchenvertreter daran, dass Christen Instrumente der Barmherzigkeit sein sollen, in einer von Gewalt, Ungerechtigkeit und Machtkämpfen zerrissenen Welt.

“Angesichts der aktuellen Lage und der harten Bedingungen in der Region”, so Theophilos III. weiter, “muss sich unser Augenmerk darauf konzentrieren, die menschliche Not zu lindern” und „die christliche Präsenz zu erhalten. Dies ist unsere Aufgabe und wir dürfen und können nicht darauf warten, dass andere dies an unserer Stelle tun”.

Auch die Vertreter der anderen Kirchen, darunter der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros, der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II., der armenische Katholikos Aram I. und der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochia Jouhanna X. befassten sich in ihren Beiträgen mit der Not der christlichen Gemeinden im Nahen Osten. Viele erinnerten in diesem Zusammenhang daran, dass neue Wege für das Zusammenleben der Gemeinschaft der Getauften gefunden und die Tradition des friedlichen Zusammenlebens und des Dialogs zwischen Christen und Muslimen gepflegt werden müssen, um gemeinsam sektiererischen Strömungen entgegenzuwirken.

(GV) (Fides 7/9/2016 / http://www.fides.org)

 

Bild: Open doors