Grußwort von Erzbischof Dr. Heiner Koch beim Marsch für das Leben am 17. September 2016. – „Das Leben ist bunt, die Menschen sind vielfältig. Das wissen wir hier in Berlin sehr genau. Das Leben ist gottgewollt, die Menschen sind Gottes Geschenk… – das wissen wir als Christen sehr genau.
Deshalb lassen wir leben und helfen, dass jeder Mensch leben kann, gut leben kann, vom ersten Augenblick… im Mutterschoß an bis zum letzten Atemzug. Wir setzen keine Grenzen.
Wir legen nicht fest, welches Leben ab wann lebenswert ist, wir machen uns nicht zum Herren über das Leben.
Wir setzen keine Grenzen, wir errichten keine Mauern des Lebens, nicht an den Grenzen Europas, nicht an den Grenzen der Kulturen und Religionen, nicht an den Grenzen des Alters, der Krankheit, des Behindert-Seins oder des sterbenden Lebens. Wir lassen leben.
Und wir bitten die Menschen:
Lasst einander leben, lasst gerade die Schwachen leben, am Anfang und am Ende des Lebens, die Flüchtlinge und die Leistungssehwachen, die Menschen in Aleppo und in den Todeszellen der Gefängnisse dieser Welt.
Wir wissen aber auch: Diese unsere Hoffnung ist auch für uns eine Herausforderung: Lassen wir wirklich die anderen leben? Helfen wir den Menschen, gut ihr Leben zu entfalten, auch den anders Denkenden, denen, die andere Lebensweisen wählen, auch denen, die uns ablehnen? Helfen wir einander zu leben?
Christen stehen für das Leben ein ohne Grenzen, ohne Fristen. Lasst den Menschen leben!“