Huber über deutsche Wirtschaft: „Lügen müssen Ende haben“

Wolfgang Huber, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, spricht über Wirtschaftsethik – und verrät, weshalb er von der Entwicklung des Kirchentags enttäuscht ist. – Frage: Bischof Huber, als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland haben Sie sich immer um gute Kontakte zur Wirtschaft und ein intensives Engagement der Kirche in der Wirtschaftsethik bemüht. Wie sehen Sie den Dieselskandal?

Wolfgang Huber: Ich habe mit so etwas nie gerechnet. Das kann ich sogar für mich ganz persönlich sagen, denn ich fahre seit vielen Jahren ein Dieselauto. Deswegen fühle ich mich heute auch mitbetrogen. Aber das ist nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, dass die Notwendigkeit wirtschaftsethischer Klärung und Orientierung vor zehn Jahren in der Finanzmarktkrise offenkundig geworden ist. Heute kommt heraus: Diejenigen, die gemeint haben, wir hätten diese Krise schnell überwunden und gehen nun zu „Business as Usual“ über, und wieder interessieren nur die „Stakeholder Values“ und keine inhaltlichen Werte – die haben nun die Quittung dafür bekommen.

Wer trägt Ihrer Meinung nach die Schuld an dem Skandal?

Es kann keinen Zweifel daran geben, dass die Ursache der Krise in Deutschland liegt. Die Ursache liegt in der Wirtschaft. In der Finanzmarktkrise wurde ja noch über Staatsversagen gesprochen – aber der Dieselskandal ist eindeutig Wirtschaftsversagen. Natürlich muss sich der Staat fragen lassen, ob er wirksam den Augiasstall ausmistet. Aber der Dieselskandal zeigt, dass es eine eigenständige Verantwortung der Wirtschaft dafür gibt, mit Fragen der Compliance und mit eigener Verantwortung umzugehen.

Was sollte die Wirtschaft nun machen? Was wäre jetzt dran?

Nachhaltigkeit, Verantwortung und Transparenz sind für mich die drei Leitgedanken. Es muss jetzt an einem Konzept…

…Das vollständige Interview HIER finden: weserkurier.de v. 12.08.2017 (Benjamin Lassiwe)

Bild: ekd.de