(epd v. 29.6.08) – Paulus als kompromissloser Kämpfer für den christlichen Glauben und die Einheit der Gläubigen steht nach dem Wunsch des Papstes im Mittelpunkt des Paulusjahrs. Zum Zeichen, wie wichtig ihm die Ökumene ist, eröffnete Benedikt XVI. die ein Jahr lang dauernden Feierlichkeiten zum 2000. Geburtstags des Völkerapostels Seite an Seite mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I. Bei der Vesperliturgie am Samstagabend in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom trugen beide Kirchenführer rote Gewänder, die an das vergossene Blut der Apostel erinnern sollten. Gemeinsam traten sie am Beginn der Feier an das Grab des Paulus, dem im Jahr 67 n. Chr. unweit von hier… …der Kopf abgeschlagen worden war, bevor er am Tiber-Ufer an der Straße zu Roms Hafen Ostia begraben wurde.
Neben Bartholomäus, dem obersten Repräsentanten der Orthodoxen, sprach für die anglikanische Welt der Primas von Westindien, Drexel Wellington Gomez, ein Gebet bei der Vesperliturgie. Anders als bei der Messe zum Fest der römischen Schutzheiligen Peter und Paul am Sonntag im Petersdom mit Benedikt und Bartholomäus, behielt sich bei der Eröffnung des Paulusjahrs am Vorabend der Papst die Predigt vor.
Paulus könne auch heute noch lehren, wie die Einheit unter Christen gewahrt und Spaltungen überwunden werden könnten, sagte Benedikt. Angesichts von Konflikten unter den ersten Christen habe er schon damals dringlich gebeten: «Führe uns zusammen aus allen Trennungen».
Der Apostel gelte als Mann des Schwerts und des Worts. Aber «die Wahrheit war ihm zu groß, als dass er bereit gewesen wäre, sie für den äußeren Erfolg zu opfern», betonte der Papst. Die Wahrheit des Glaubens verdiente für ihn, «Kampf, Verfolgung und Leiden».
Als Schlüsselworte für das Verständnis der Theologie des Heiligen und frühchristlichen Missionars nannte Benedikt Freiheit und Verantwortung. Nach diesem Verständnis dient die Freiheit nicht als «Vorwand für Willkür und Egoismus», sondern einem verantwortungsvollen Umgang mit der von Gott erlebten Liebe.
Dieser Interpretation hätten auch die protestantischen Kirchenvertreter unter den Teilnehmern der Eröffnung des Paulusjahrs beipflichten können. Doch allein die zahlenmäßige Übermacht der orthodoxen Würdenträger und die aktive Teilnahme von deren Ehrenoberhaupt Bartholomäus machten klar, dass der Ökumene-Akzent sich vor allem auf die Ostkirchen bezieht. Bei einer Audienz für den Patriarchen vor der Vesperliturgie äußerte Benedikt denn auch den dringenden Wunsch […]
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