Bundesbank lobt EKD-Vorschläge zur Finanzkrise

Mit ihren Vorschlägen zur Bewältigung der internationalen Finanzkrise hat sich die EKD-Synode als „ernstzunehmender Debattenteilnehmer“ erwiesen. Dies erklärte ein Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, Rudolf Böhmler (Frankfurt am Main), am 15. November in Schwäbisch Gmünd. Vor rund 120 Besuchern der „Schönblick-Gespräche“ sagte der frühere Chef der baden-württembergischen Staatskanzlei, dass sich viele Anregungen des Kirchenparlaments zur Verbesserung der Finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen…  …mit den Überlegungen der Notenbank deckten. Dazu zählte Böhmler die Forderung nach einer wirkungsvolleren Bankenaufsicht und einer Begrenzung von Managergehältern. Dabei sei die Synode bewusst nicht auf die Erwartungen vieler Kirchenmitglieder eingegangen, eine wesentlich kritischere Haltung zum Wirtschaftssystem einzunehmen. Obwohl Antikapitalismus wieder salonfähig geworden sei, so Böhmler, helfe die Beschimpfung einzelner gesellschaftlicher Gruppen jedoch niemandem. Die Finanzkrise sollte vielmehr als Chance gesehen werden, den bisher lückenhaften Ordnungsrahmen der sozialen Marktwirtschaft zu verbessern. Die im Christlichen Gästezentrum Württemberg stattfindenden „Schönblick-Gespräche“ wenden sich an Führungs- und Leitungspersönlichkeiten in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Forschung und sollen einen Austausch über aktuelle Themen und christliche Werte ermöglichen.

Q: Inf.-dienst d. Ev. Allianz v. 16.11.2008