Die Vorstellung des Kreuzestodes Jesu empfanden nicht nur die Griechen zur Zeit des Neuen Testaments als Skandal. Auch heute empöre dies Zeitgenossen und wecke Assoziationen an Folterexesse wie im Lager Abu Ghuraib im Irak. Darauf hat der Fernsehmoderator und Baptistenpastor Andreas Malessa (Hochdorf bei Stuttgart) hingewiesen. Solche Darstellungen in christlicher Insidersprache lösten unbewusste… …emotionale Vorbehalte aus, sagte er am 8. November 2008 in Elmshorn bei Hamburg vor rund 200 Teilnehmern der Herbsttagung des Schleswig-Holsteinischen Gemeinschaftsverbands. Die Zusammenkunft stand unter dem Thema „Verständlich vom Glauben reden – Evangelisation in der Postmoderne“. Laut Malessa sollten Suchende bei Christen „kulturelle Nähe“ spüren und erkennen, dass es um sie gehe. Sie sollten Identifikationsmöglichkeiten für ihre Hoffnungen und Ängste finden und die Chance eines Engagements als Reaktion auf das Gehörte bekommen.
„Was hast du unterlassen?“
Das Zeitalter der Moderne sei vom Glauben an Fortschritt durch Wissenschaft und Technik geprägt gewesen. Der Bußruf dieser aufgeklärten Zeit sei folgerichtig: „Was hast du alles falsch gemacht?“ Ein Kennzeichen der nach 1989 einsetzenden Postmoderne sei eine Entgrenzung in allen Lebensbereichen. So vermittle die Familie keine Werte mehr; junge Menschen müssten sich diese selbst suchen. Menschen seien jedoch damit überfordert, ständig aus einer unübersehbaren Fülle an Möglichkeiten eine „glücksmaximale“ Auswahl treffen zu müssen. Der Bußruf in dieser multioptionalen Gesellschaft laute: „Was hast du gerade unterlassen?“ Mit dem Evangelium, so Malessa, brächten Christen dem Mitmenschen die gute Nachricht, dass Gott aus Liebe schon über seine Versäumnisse Gericht gehalten habe.
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