(epd) – Der evangelische Theologe und Liederdichter Klaus-Peter Hertzsch ist am Freitag mit der erstmals verliehenen Martin-Luther-Medaille des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geehrt worden. Hertzsch habe mit seinen Predigten, Bibelarbeiten und Vorträgen, mit Gedichten und Liedern und durch seine Person «die Schönheit, Wahrheit und Klarheit des Evangeliums erschlossen», heißt es zur Begründung. Er zähle zu den herausragenden Vertretern protestantischer Predigt- und Verkündigungskultur der Gegenwart. Der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber… …überreichte die Medaille an Hertzsch bei einem Empfang zum Reformationsfest im Berliner Dom. Mitder Martin-Luther-Medaille soll bis zum Reformationsjubiläum 2017 jährlich herausragendes Engagement für den deutschen Protestantismus gewürdigt werden.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sagte in der Laudatio, Hertzsch stehe in Luthers Tradition. Für seine biblischen Erzählungen schaue der praktische Theologe den «Leuten aufs Maul». Die EKD-Auszeichnung gehe an einen «großen Theologen, an einen großen Erzähler und einen großen Ermunterer», einen Professor, Pfarrer und Dichter, sagte Göring-Eckardt, die auch der EKD-Synode angehört.
Der 1930 in Jena geborene Hertzsch war nach dem Theologiestudium zunächst Gemeindepfarrer und Konviktinspektor in Jena, von 1959 bis 1966 Studentenpfarrer, danach Leiter der Geschäftsstelle der Evangelischen Studentengemeinden der DDR in Berlin. Er promovierte 1967 und war bis zur Emeritierung 1995 Professor für Praktische Theologie an der Universität Jena. Über viele Jahre gehörte er der Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und der Thüringer Landessynode an.
In Ost und West ist der Theologe bekanntgeworden mit einem Band biblischer Gedichte. Dieser erschien zuerst unter dem Titel «Wie schön war die Stadt Ninive» in der DDR und später mit dem Titel «Der ganze Fisch war voll Gesang» in Westdeutschland. Darin erzählt er Geschichten aus dem Alten Testament in Versform. Eines seiner späteren Gedichte «Vertraut den neuen Wegen», das 1989 für den Traugottesdienst eines seiner Patenkinder entstand, wurde ins Evangelische Gesangbuch aufgenommen.