Atheisten weiten antichristliche Werbung aus

In Großbritannien wollen Atheisten ihre Kampagne gegen Gott und den Glauben ausweiten: Nach der Bannerwerbung an 800 Bussen, sollen in der kommenden Woche in U-Bahn-Stationen zudem Plakate mit Zitaten von Prominenten aufgehängt werden. Etwas mehr als umgerechnet 6.000 Euro wollte die „British Humanist Association“ (BHA) für ihre atheistische Buswerbung sammeln. Die Kampagne begann im Oktober des vergangenen Jahres – mit überwältigendem Erfolg. Innerhalb von nur vier Tagen nahm die Organisation mehr als 110.000 Euro an Spenden ein und fand in Richard Dawkins…  …, Autor des Buches „Der Gotteswahn“, einen prominenten Unterstützer.

Atheistische Kampagne angelaufen und ausgeweitet

Seit dieser Woche rollen die atheistischen Botschaften der BHA nun durch England, Schottland und Wales. „Es gibt möglicherweise keinen Gott. Hören Sie jetzt auf, sich zu sorgen und genießen Sie ihr Leben“, ist auf 800 Bussen zu lesen. Weitere 40.000 Euro konnten die Religionsgegner bisher zusammentragen. Genug für einen Ausbau der Kampagne. Jetzt wurden in der Oxford Street, mitten in London, zwei große LCD-Bildschirme aufgestellt, die die atheistischen Botschaften ebenfalls zeigen. Ab kommenden Montag sollen auch Londons U-Bahn-Fahrer ähnliche Plakate zu sehen bekommen – 1.000 Mal ließ die BHA Zitate prominenter Persönlichkeiten abdrucken.Die Journalistin Ariane Sherine hatte die atheistische Werbung ins Leben gerufen, weil sie einen Gegenpol zu christlichen Missionsversuchen schaffen wollte. Nach eigener Aussage habe sie zu oft Sprüche über die ewiger Verdammung Nicht-Gläubiger gelesen. „Ich bin froh, dass wir in einem Land leben, in dem die Menschen Glaubensfreiheit haben“, zitiert sie die Zeitung „Welt“.

Auf den neuen U-Bahn-Plakaten äußert sich ab kommender Woche etwa die Schauspielikone Katherine Hepburn: „Ich bin Atheist und das war’s. Ich glaube, es gibt nichts, was wir sicher wissen können, außer, dass wir nett zueinander sein und alles in unserer Macht stehende für andere Menschen tun sollten.“ Auch die Aussage des Autors Douglas Adams soll dort zu lesen sein: „Reicht es nicht aus, zu sehen, dass der Garten schön ist, ohne daran glauben zu müssen, dass es im Unterholz auch Feen gibt?“ Zitiert werden auch Albert Einstein („Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und habe das nie abgestritten, sondern es klar ausgedrückt.“) und die Poetin Emily Dickinson („Dass es niemals wiederkommt ist, was das Leben so süß macht.“)

Dawkins: „Es bringt die Leute zum Nachdenken“

Während die Busbotschaften einen Monat lang zu sehen sein sollen, werden die U-Bahn-Plakate nach zwei Wochen wieder abgenommen. „Es bringt die Leute zum Nachdenken. Es ist nur Futter für die Gedanken – die Menschen werden sich in Pubs darüber unterhalten, wenn sie solche Busse sehen“, sagte Dawkins gegenüber der britischen Zeitung „Telegraph“.

Auch in den USA und in Spanien sind Atheisten-Kampagnen angelaufen. Bereits zur Weihnachtszeit veröffentlichte die American Humanist Association (AHA) Busplakate (pro berichtete). In Spanien ist es die Organisation der Atheisten und Freidenker (UAL), die laut „Welt Online“ T-Shirts mit dem BHA-Spruch drucken ließ. Auch dort ist eine Buskampagne geplant.

Weniger erfolgreich waren australische Atheisten. Ihr Vorhaben, Busse mit der Aufschrift „Atheismus: Schlaf am Sonntagmorgen aus“ zu versehen, wurde ihnen laut der Zeitung „New York Times“ untersagt. Obwohl Großbritannien der BHA mehr Freiheiten gibt, sehen Teile der britischen Kirche die Kampagne gelassen. Die Methodistische Kirche etwa gab an, sie begrüße die atheistischen Plakate sogar. Immerhin sprächen die Menschen dadurch über Gott. Der britische theologische Zusammenschluss „Theos“ sagte gegenüber der Zeitung „The Guardian“: „Die Poster werden die Menschen dazu ermutigen, die wichtigste Frage ihres Lebens zu stellen. Der Slogan selbst ist ein Diskussions-Starter. Jemandem zu sagen, dass es möglicherweise keinen Gott gibt, ist ein wenig wie jemandem zu sagen, dass er vielleicht daran gedacht hat seine Tür zu verschließen. Es schürt Zweifel, die sonst nicht da wären.“

Q: cma (11.01.2009)