In der Hoffnung, Bausteine für eine friedlichere Zukunft zu legen, hat die israelische Kibbutzbewegung 48 Waisenkinder aus dem Gazastreifen eingeladen. Zwei Wochen lang sollen sich die 8 bis 15 Jahre alten Palästinenser in Israel von den Schrecken des Krieges und der düsteren Realität in ihrer Heimat erholen können. An der Initiative beteiligen sich die Stadt Haifa, der Kibbutz Sasa und die von israelischen Arabern bewohnte Kleinstadt Kafr Kassem. „Kinder sind die Hoffnung der Zukunft“, begründete Haifas Bürgermeister Jona Jahav die Teilnahme seiner Stadt. Er sehe der Herausforderung entgegen, Kinder… …aus dem Gazastreifen zu beherbergen und der Welt damit zu zeigen, dass die Dinge auch anders laufen könnten, sagte Jahav laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
Während des Aufenthaltes in Israel sind Besuche im Wissenschaftsmuseum, dem Zoo, dem Kindertheater und dem Kino von Haifa geplant. Weiter stehen Schiffsrundfahrten im Hafen der Mittelmeerstadt und Stadtrundfahrten auf dem Programm. Auch ein Treffen mit israelischen Schülern soll stattfinden.
„Die Kinder, die Liebe von uns bekommen haben, werden sich an diese Erfahrung über lange Jahre erinnern und wenn sie aufwachsen, werden sie nach Frieden suchen. Ich glaube, die Veränderung kann nur durch die Jugend aus dem Willen der Anerkennung heraus kommen, und nicht durch Verträge“, sagte Joel Marschak von der Kibbutzbewegung.
Israels Sozialminister Isaak Herzog, der derzeit auch für die Koordination der Hilfslieferungen für den Gazastreifen verantwortlich ist, begrüßte die Initiative. Diese sei sehr wichtig. Der Staat Israel mache einen absoluten Unterschied zwischen der palästinensischen Zivilbevölkerung und der Hamas, so Herzog.
Die Waisenkinder sollten am heutigen Mittwoch in Israel eintreffen. Da die Grenzen zum Gazastreifen nach dem tödlichen Anschlag auf eine Armeepatrouille am Dienstag jedoch vorübergehend geschlossen wurden, ist noch nicht klar, ob der Termin eingehalten werden kann.
Q: D. Nowak für inn (28.01.2009)