Käßmann: Scheidung war für mich schlimmer als Krebs

kaessmannDie hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann empfindet ihre Ehescheidung bedrückender als ihre einstige Brustkrebserkrankung. Das bekannte sie in einem Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Ausgabe 3. Juni 2009). „Krankheit gehört zum Leben dazu. Schlimmer war für mich die Trennung von meinem Mann“, sagte die 51-Jährige auf die Frage, wie diese Schicksalsschläge ihr Leben und die Beziehung zu Gott verändert hätten. Käßmann war 2006 an Brustkrebs erkrankt. Knapp ein Jahr später wurde bekannt, dass sie die Scheidung von ihrem Mann eingereicht hat… Nach den Worten der Landesbischöfin habe sie weiterhin ein Verständnis, dass eine Ehe lebenslang sein soll. „Ich wäre gerne mit meinem Mann verheiratet geblieben.“ Es sei für sie schwer zu akzeptieren gewesen, „dass es vorbei ist“. Nach Ansicht der Bischöfin gehört Leiden gerade für Christen zum Leben dazu. Gott sei jedoch keine Therapie, den man gegen das Leid anwenden kann. „Wenn ich Gott brauche, würde ich ihn ja gebrauchen. Für mich ist entscheidend: Ich fühle mich gehalten im Gespräch mit Gott.“ Der Satz „Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand“ sei für sie tragend. Käßmann steht seit zehn Jahren an der Spitze der hannoverschen Landeskirche. Zudem ist sie für das Amt des EKD-Ratsvorsitzenden im Gespräch. Die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin von Bischof Wolfgang Huber (Berlin) findet während der EKD-Synode vom 25. bis 29. Oktober in Ulm statt.

Q: Informationsdienst d. Ev. All.