Die christliche Verkündigung sollte nicht nur auf den Verstand zielen, sondern alle Sinne des Menschen ansprechen. Dafür plädierte der freischaffende Künstler und Pfarrer Johannes Weth (Spangenberg/Nordhessen) am 3. Juni 2010 auf dem Essener Bibeltag…
Das Treffen, das von der Gerhard-Tersteegen-Konferenz veranstaltet wird, stand unter dem Motto „Unzertrennlich: Evangelium und Kultur“. Wie Weth in einer Bibelarbeit vor rund 300 Besuchern sagte, könne der Mensch durch Poesie, Musik und Malerei auf Gott als den „großen Kulturschaffenden“ antworten. Kunst sei „verschwenderisch“ und spiegele „die Fülle des Lebens“ in Gottes Schöpfung wider. Entscheidend sei die Erkenntnis, dass „mein Herz, mein Leben die Kulturhauptstadt des Reiches Gottes ist“. Evangelisation sei nicht abgehoben, sondern stets auch „die Kultur der Menschen, die wir erreichen wollen“. Der Vorsitzende der Gerhard-Tersteegen-Konferenz, Pfarrer Rolf Zwick, rief Christen dazu auf, mit ihrer Kultur die Menschen anzusprechen und ihnen die christliche Botschaft nahezubringen. Das Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 eröffne zahlreiche Möglichkeiten missionarischer Arbeit – von Konzerten bis zum Motorradgottesdienst. Christliche Kultur bestehe auch darin, den Armen und Schwachen eine Stimme zu geben, so Zwick.
Jesus verbindet Menschen aller Kulturen
Die aus Ghana stammende Pastorin Theresa Sackey-Brown (Mülheim/Ruhr) vertrat die Ansicht, dass einheimische Christen in Deutschland bei der Weitergabe des Evangeliums zurückhaltender seien als hier lebende Afrikaner. Von diesen seien viele zunächst schockiert über den Zustand der Christenheit in Deutschland und Europa. Im Blick auf das Anliegen afrikanischer Christen sagte Sackey-Brown: „Wir sind hier, um die Wahrheit zu verkündigen. Früher kamen die Missionare nach Afrika, heute kommen wir hierher und helfen.“ Bezüglich der kulturellen Unterschiede verwies sie auf die universelle Botschaft der Bibel: „Die Beziehung mit dem Herrn Jesus ist überall dieselbe, und das verbindet uns.“
Q: Informationsdienst d. Ev. All.