Cicero-Ranking: Theologen haben starken Einfluss

Wer sind die wichtigsten Intellektuellen im deutschsprachigen Europa? Dieser Frage geht das Magazin „Cicero“ (Berlin) in seiner Januar-Ausgabe nach. Das Ergebnis: Unter den 500 Persönlichkeiten mit dem stärksten Einfluss sind auch 16 Theologen. Deren Deutungsmacht ist allerdings weitaus geringer als etwa die von Journalisten, die mit 102 Vertretern ein Fünftel der wichtigsten Intellektuellen im deutschsprachigen Europa stellen. Der einflussreichste Theologe ist dem Cicero-Ranking zufolge… Papst Benedikt XVI., der in der Gesamtwertung auf Platz neun landet. Ihm folgt auf Platz 12 der frühere EKD-Ratsvorsitzende, Altbischof Wolfgang Huber, und auf Platz 20 der katholische Theologe Hans Küng. Erfolgreichste Neueinsteigerin unter den Theologen ist die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann. Sie landet auf Platz 26 und ist erstmals in der Liste vertreten, die das Magazin „Cicero“ bereits in den Jahren 2005 und 2007 veröffentlichte. Ebenfalls erstmals dabei sind der katholische Erzbischof Reinhard Marx (145), der evangelische Kirchenhistoriker Christoph Markschies (261), der katholische Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn (359) und der evangelische Theologe und Religionswissenschaftler Michael von Brück (492). Bereits zum wiederholten Male in dem Ranking vertreten sind Eugen Drewermann (127), Anselm Grün (128), Richard Schröder (131), Friedrich Schorlemmer (146), Karl Kardinal Lehmann (187), Friedrich Wilhelm Graf (194), Klaus Berger (282) und Notker Wolf (452). Mindestens ein weiterer studierter Theologe ist unter den aufgeführten Journalisten, nämlich der Fernsehmoderator und Bestseller-Autor Peter Hahne. Der 60-Jährige, der neben Theologie auch Philosophie und Germanistik studierte, landete auf Rang 174. Die „Cicero“-Liste spiegelt den geistlichen Einfluss der deutschsprachigen Intellektuellen wider und bildet deren öffentliche Deutungsmacht ab, ohne die inhaltliche Qualität zu messen. Die Erhebung bezieht sich auf die vergangenen zehn Jahre und basiert unter anderem auf der Präsenz in den 160 wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften. (Zsfsg.: idea.de)