Statistik: Die Welt wird nicht religiöser

Dublin – Die Welt wird nicht religiöser. Zwar stellen Gläubige die Mehrheit der Menschheit, doch hat ihr Anteil in den vergangenen sieben Jahren abgenommen, während Atheisten zulegten. Das geht aus Erhebungen des Marktforschungsverbundes WIN-Gallup International hervor, die in Dublin (Irland) veröffentlicht wurden. Die Forscher fragten mehr als 50.000 Personen in 57 Ländern nach ihrer religiösen Selbsteinschätzung und verglichen die Ergebnisse mit den Resultaten im Jahr 2005… Heute bezeichnen sich 59 Prozent aller Befragten als religiös; 23 Prozent als nicht religiös und 13 Prozent als Atheisten. Die übrigen machten keine Angaben. Der Anteil der Religiösen sank in den vergangenen sieben Jahren um neun Prozent, während die Atheisten um drei Prozent zulegten. Die Marktforscher stellten einen Zusammenhang zwischen Wohlstand und Glauben fest. Die Menschen in den untersten Einkommensgruppen waren 17 Prozent religiöser als jene in den obersten.

Ghana ist das gläubigste Land

Das westafrikanische Ghana ist das religiöseste Land. 96 Prozent der 25 Millionen Einwohner bezeichnen sich als gläubig. Darauf folgen Nigeria (93 Prozent), Armenien und Fidschi (je 92 Prozent). Deutschland (51 Prozent) liegt auf dem 42. Platz vor der Schweiz (50 Prozent). Österreich (42 Prozent) folgt auf Rang 48. Das atheistischste Land ist die Volksrepublik China, wo sich fast jeder zweite – 47 Prozent – der 1,3 Milliarden Einwohner als Gottesleugner bezeichnet. An zweiter Stelle steht Japan (31 Prozent) vor Tschechien (30 Prozent). Deutschland (15 Prozent) liegt auf dem sechsten Platz, Österreich (10 Prozent) gemeinsam mit Island, Australien und Irland auf dem achten und die Schweiz (9 Prozent) auf dem zwölften mit Kanada, Spanien und Hongkong. Bemerkenswert: Während es im religiösesten Land Ghana den Erhebungen zufolge gar keine Gottesleugner gibt, bezeichnet sich im atheistischsten Land China etwa jeder siebte (14 Prozent) als gläubig.

Vietnam wird ungläubiger, Pakistan religiöser

Am stärksten gesunken ist die Religiosität seit 2005 in Vietnam mit einem Minus von 23 Prozent, Irland (-22 Prozent), der Schweiz und Frankreich (je -21 Prozent). Am deutlichsten gewachsen ist sie in Pakistan (+6 Prozent), Mazedonien, Moldawien und Serbien (je +5 Prozent). Die Atheisten legten am stärksten in Frankreich zu mit einem Plus von 15 Prozent, gefolgt von Tschechien (+10 Prozent) und Japan (+8 Prozent). Die größten Verluste mussten sie in Bosnien/Herzegowina hinnehmen (-5 Prozent), gefolgt von Malaysia (-4 Prozent) und Bulgarien (-3 Prozent). (Zusammengefasst durch idea, ev. Nachrichtenagentur.)