Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus (Bielefeld), hat sich für eine Stärkung des Pfarramtes ausgesprochen. Sie sagte am 17. November auf der viertägigen Landessynode in Bielefeld, Pfarrer hätten „ihre vornehmste Rolle in der theologisch profilierten öffentlichen Repräsentanz von Kirche vor Ort“… Es dürfe nicht nur „irgendwie stimmen“, dass Pfarrer mit ihrer theologischen Ausbildung und ihrem Auftrag zum öffentlichen Verkündigungsdienst eine Schlüsselrolle in der Kirche innehaben. Die Erwartungen an Pfarrer bezeichnete sie als „unrealistisch überhöht“. Während die Ansprüche steigen, würden die strukturellen Rahmenbedingungen unsicherer, die Zuständigkeitsbereiche größer, und die Zahl der Pfarrer nehme drastisch ab. Gleichzeitig reagierten hoch qualifizierte Ehrenamtliche und spezialisierte Fachleute in anderen kirchlichen Berufen bisweilen gereizt, wenn man über die Situation der Pfarrer spreche. Kritiker hätten ihr gesagt, dass diese aufgrund ihres gesicherten Beamtenstatus privilegiert seien und dass die Kirche viel zu pfarrerzentriert sei. Sie wolle über die Bedeutung des Pfarramtes sprechen können, ohne dies gegenüber anderen kirchlichen Berufsgruppen rechtfertigen zu müssen. – Ev. Nachrichtenagentur idea, 17. November 2014.