Bischof Huber: „Ohne Streit kein Zusammenhalt“

Der evangelische Bischof Wolfgang Huber beklagt, dass die Deutschen sich hinter Vorurteilen verschanzen. Das Land leide an Selbstgerechtigkeit. Ein Gespräch über Flüchtlinge und Populisten, Realos und Moralisten – und die Unfähigkeit, zu streiten. – DIE ZEIT: Herr Bischof, wann haben Sie zum letzten Mal Ihre Meinung geändert? – Wolfgang Huber: (lacht) Eine relevante Meinung? – ZEIT: Ja, bitte. – Huber…: (überlegt lange) Hmm, das ist nicht leicht. – ZEIT: Sie haben selber empfohlen, jeder möge sich diese Frage einmal im Monat stellen. – Huber: Ja, das könnte helfen gegen die zunehmende
Polarisierung unserer Gesellschaft. Ich glaube, wir erleben eine neue Subkultur der Selbstgerechtigkeit: Man schließt sich im Kokon der eigenen Überzeugungen ein, bleibt unter Gleichgesinnten und pflegt seine Vorurteile. Man vermutet die richtige Erkenntnis nur noch bei sich selbst, und den Irrtum immer beim anderen. Diese Selbstgerechtigkeit tötet
den öffentlichen Diskurs. Wer heute über Populisten schimpft, muss sich fragen, ob er selber eigentlich noch für andere Positionen erreichbar ist. – ZEIT: Sind Sie es?

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Bild: ekd.de