Gericht verurteilt Holocaust-Leugner zu einer ungewöhnlichen Strafe

Der ehemalige belgische Abgeordnete Laurent Louis war wegen Leugnung der Judenvernichtung angeklagt. Ein Brüsseler Gericht fällt nun ein ungewöhnliches Urteil. Die Strafe: Mehrere Besuche in ehemaligen Konzentrationslagern – in den nächsten fünf Jahren jeweils ein ehemaliges KZ besuchen. Nach jedem Besuch müsse er außerdem „einen Text von mindestens 50 Zeilen“ über das Erlebte und seine Gefühle dazu verfassen…, wie der „Stern“ mit Berufung auf die Nachrichtenagentur Belga berichtet. Die Berichte müsse Louis dann innerhalb von fünf Monaten auf seiner Facebook-Seite veröffentlichen. Das Gericht reagiert damit auf ein Urteil aus der Vorinstanz. Die damalige Verurteilung zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung und eine Strafe in Höhe von 18.000 Euro wird mit dem neuen Urteil für fünf Jahre ausgesetzt.

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21.09.2017, 16:31 Uhr

Bild:
Häftlinge kurz nach der Befreiung 1954 (KZ-Gedenkstätte Dachau)