Die beiden ARD-Journalisten Oda Lambrecht und Christian Baars plädieren in ihrem im Frühjahr 2009 erschienenen Buch „Mission Gottesreich – Fundamentalistische Christen in Deutschland“ für eine Trennung zwischen… …Landeskirche und evangelikal-freikirchlichen Gemeinden und Verbänden. „Wenn Minderheiten diskriminiert oder gegen andere Positionen gehetzt wird, dürfen die, die damit nicht einverstanden sind, nicht schweigen“, so die Journalisten.
Lambrecht und Baars haben für ihr Buch „Mission Gottesreich“ zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus evangelikalen Gemeinden und Verbänden, aber auch Landeskirchen geführt, haben Artikel auf Internetseiten, in Büchern und Magazinen gelesen oder haben Gottesdienste besucht und Predigten von Pastoren analysiert. Auf knapp 250 Seiten geben die beiden ARD-Journalisten zahlreiche Einblicke in die Arbeit und mutmaßlichen Pläne von Verbänden, die aus ihrer Sicht gegen eine Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sprechen.
„Wir würden uns wünschen, dass mehr Menschen, die die Werte der Evangelikalen und ihren Absolutheitsanspruch nicht teilen, Stellung beziehen – auch mehr Christen aus den Landeskirchen. Der Mitgliederrückgang darf kein Grund sein, sich widerspruchslos fundamentalistischen Positionen anzunähern. Bei gemeinsamen Missionsveranstaltungen sollten nicht-evangelikale Vertreter der evangelischen Kirche den Evangelikalen nicht die Organisation überlassen. Intoleranz und Diskriminierung dürfen nicht geduldet werden“, fordern Lambrecht und Baars.
Einen „Absolutheitsanspruch“ unter Evangelikalen sehen die Autoren insbesondere in der Frage des Bibelverständnisses oder dem Anspruch von einigen Gemeinden, die sich dem evangelikalen Spektrum zurechnen. „In einigen fundamentalistischen Gemeinschaften fühlen sich die Leiter durch Gott berufen, verlangen absoluten Gehorsam und unermüdlichen Einsatz. Sie kontrollieren, fordern und drohen. Zweifel und Kritik werden als dämonisch gewertet, als Zeichen des Bösen. Die Gläubigen leben isoliert, Kontakt mit der Außenwelt ist nicht erwünscht“, schildern die Autoren.
Q: cma