Der katholische Befreiungstheologe Fernando Lugo tritt am Freitag in Paraguay das Amt des Präsidenten an. Der 57-Jährige hatte die Präsidentschaftswahl am 20. April klar gegen die Kandidatin der regierenden konservativen Colorado-Partei gewonnen. Der frühere Bischof hat bereits angekündigt, er werde dem Kampf gegen Korruption und Armut im Land oberste Priorität einräumen, wie die Zeitung «ABC» berichtete. Das südamerikanische Land gilt als eines der korruptesten Länder der Welt. 20 Prozent der Bevölkerung leben in absoluter Armut. Mit dem Beginn seiner vierjährigen Amtsperiode endet die mehr als 61-jährige Herrschaft der Colorado-Partei in Paraguay. Zur Amtseinführung Lugos… …in der Hauptstadt Asunción werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch Evo Morales aus Bolivien und Hugo Chávez aus Venezuela. Mit ihnen der neue Präsident anschließend in die nördliche Provinz San Pedro reisen, um an einer Feier teilzunehmen. In der Diözese San Pedro, einer der ärmsten Regionen des Landes, hatte Lugo das Bischofsamt inne, von dem er Ende 2004 zurückgetreten war.