Ein Baptisten-Pastor produzierte einen Film über einen Feuerwehrmann in einer Ehekrise. In den US-Kinocharts landete der mit nur 500.000 US-Dollar produzierte Streifen auf dem vierten Platz. „Fireproof“ ist keine Ausnahme. Immer wieder erreichen christliche Produktionen ein Millionenpublikum – auch ein Film über das Leben von Billy Graham. In „Fireproof“ (Feuerfest) spielt Kirk Cameron, bekannt aus der 80er Jahre Fernsehserie „Unser lautes Heim“, den Amerikaner Caleb Holt, der „mit Gottes Hilfe“ seine Ehe vor dem Scheitern bewahrt. Während der Feuerwehrmann im Beruf täglich Leben rettet, … …droht seine Beziehung nach sieben Jahren zu zerbrechen. Kurz vor Unterzeichnung der Scheidungspapiere schreitet sein Vater, ein engagierter Christ, ein, und bittet seinen Sohn, der Ehe noch eine Chance zu geben. Sein Rat: Ein 40-tägiges Experiment namens „The Love Dare“, übersetzt „das Liebes-Wagnis“, das nicht nur die Beziehung kitten, sondern Caleb auch zum Glauben an Jesus Christus führen soll. In den folgenden Wochen verwöhnt er seine Frau mit Aufmerksamkeiten und liest eifrig in einem Buch, das der Vater ihm als eine Art Ratgeber empfohlen hat. Wie die österreichische „Presse“ berichtet, feierte der Film schon am ersten Wochenende Erfolge und stieg in die US-Kinocharts ein. Produzent ist ein Baptisten-Pastor, die meisten Schauspieler sind Amateure aus einer Kirchengemeinde.
Auch wenn die Kritiken der US-Medien eher gemischt sind: Bei einer Scheidungsrate von rund 50 Prozent beweist der Film traurige Aktualität. „Das meiste, was aus Hollywood kommt, spiegelt nicht unseren Glauben und unsere Werte wider. Und auf diese Weise können wir auch mitmischen“, sagte Alex Kendrick, Regisseur und Drehbuchautor, in einem Interview mit der „New York Times“. Bisher spielte „Fireproof“ vorläufigen Studioangaben vom Sonntag zufolge 16 Millionen Dollar ein.
Kendrick drehte „Fireproof“ zusammen mit seinem Bruder Stephen für ihre Firma Sherwood Productions. Michael Catt, Pastor ihrer Sherwood Baptist Church in Albany im US-Bundesstaat Georgia, fungierte als Produzent. Ihre Filme brachten den Kendricks bereits den Spitznamen „christliche Coen Brüder“ ein. Wie die bekannten Regisseure es bei ihrem neuen Film „Burn after reading“ vollbrachten, schaffen es auch die Kendrick-Brüder mit ihren Filmen trotz geringer Budgets immer wieder hohe Einspielergebnisse zu erzielen. Schon 2006 erschien „Facing The Giants“, der mit einem Budget von nur 100.000 Dollar gedreht wurde, aber 10 Millionen Dollar einspielte. Gespart wurde an den Werbekosten. Durch Mundpropaganda und Privatvorführungen in Gemeinden wurde das Sportlerdrama um einen gläubigen Footballspieler populär. Die Produktion ist auch als deutschsprachige DVD erhältlich. 2003 erschien „Flywheel“, die Geschichte eines Autoverkäufers der schließlich von seinen unfairen Verkaufsmethoden abrückt und sein Leben neu ordnet.
Dass Filme mit christlichen Inhalten in Amerika und weltweit erfolgreich sein können, beweisen nicht nur die Kendricks oder Mel Gibson mit seiner „Passion Christi“. Auch der Afroamerikaner Tyler Perry erspielte sich mit Filmen wie „Why Did I Get Married?“ mit Janet Jackson und „Meet The Browns“ trotz oft vernichtender Kritiken ein Millionenpublikum. „Ich verstehe nicht, warum niemand zugeben will, dass da draußen ein wachstumsfähiges Publikum ist, das an Gott glaubt und einen Film zusammen mit der Familie schauen will. Die Nachfrage ist da, das Angebot nicht“, sagte Perry gegenüber „USA Today“. Vier seiner Filme landeten auf dem ersten Platz der US-Kinocharts, er verkaufte 11 Millionen DVDs. Perrys jüngster Streifen „The Family That Preys“ über Affären und miese Geschäftspraktiken in zwei ehemals befreundeten Familien ist in der fünften Woche in den Top 20 der Kinocharts. In Deutschland ist bisher keine der Produktionen angelaufen.
Am 10. Oktober 2008 lief in den USA eine filmische Biographie des Baptistenpastors Billy Graham an. „Billy: The early years“ zeigt, wie der amerikanische Prediger vom Teenager zu einem der weltbekanntesten Evangelisten heranwächst. Co-Produzent und Drehbuchautor Bill Mckay: „Mein Interesse war es, einem säkularen Publikum das Leben Billy Grahams näher zu bringen“, erklärte er in einem Interview mit „christiancinema.com“. Als nächstes plant er ein Sequel zu „Die Passion Christi“: Der Film heißt „Resurrection“ (Auferstehung) und nimmt die Handlung da auf, wo „Die Passion‘ endete“.
Q: cma