Der Blaue Planet: Weltwassertag am 22. März soll an Knappheit erinnern

wasserweltDie Weltbevölkerung steigt stetig, gleichzeitig haben immer weniger Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich 127 Liter Trinkwasser pro Tag. Millionen Menschen haben keinen oder nur unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Verschmutztes Wasser bleibt weltweit die Hauptursache für das Anstecken mit Krankheiten. Momentan herrscht bereits in mehr als 60 Ländern Wasserknappheit. 97,5 Prozent der weltweiten Wasservorkommen sind salzhaltig und ohne technische Aufbereitung nicht genießbar. Und von den 2,5 Prozent Süßwasser… …liegen etwa 79 Prozent als Eis in den Polen und Gletschern. Grundwasser ist also ein kostbares Gut. Wissenschaftler warnen, dass Kriege der Zukunft nicht mehr um Rohöl, sondern um Wasser geführt werden könnten.

Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass Mitte dieses Jahrhunderts bis zu sieben Milliarden Menschen in 60 Ländern von Wasserknappheit betroffen sein werden. Wasser wird zur Mangelware – und damit häufig zum Zankapfel. In manchen Regionen der Erde wird dies schon jetzt deutlich, zum Beispiel am Nil zwischen Ägypten und dem Sudan oder am Euphrat zwischen Syrien und der Türkei.

In Europa liegen die Probleme der Grenzgewässer ganz anders. Denn Wasser gibt es genug, doch die Verschmutzung ist ein Problem. Die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft trat 2000 in Kraft und soll die ökologische Situation verbessern. Für Flüsse wie Oder, Elbe, Rhein und Donau bedeutet dies: Mehrere Länder sitzen in einem Boot.

Der Weltwassertag 2009 steht unter dem Motto „Grenzüberschreitendes Wasser“ („Transboundary Water“). Die UNESCO und die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa UNECE sind gemeinsam für die Veranstaltungen zuständig, die vor allem im Rahmen des 5. Weltwasserforum in Istanbul statt finden. 2008 lautete das Thema „Abwasser“ und „Abwasserbehandlung“, 2007 hieß das Motto „Umgang mit Wasserknappheit“. Auch im Jahr 2006 war die UNESCO federführend für den Weltwassertag, damals hieß das Thema „Wasser und Kultur“.

Die Synode der EKD hat 2008 das Schwerpunktthema „Klimawandel – Wasserwandel – Lebenswandel“ beraten und in ihrer Kundgebung unter anderem festgestellt:

„Unser Leben auf dem blauen Planeten ist mehr denn je in Gefahr. Seit gut dreißig Jahren beschwören Konzile, Synoden und Weltversammlungen, dass wir Menschen wissentlich die Zukunft des Planeten Erde mit Füßen treten. Die meisten von uns wissen: Der durch menschliches Handeln beschleunigte Klimawandel bedroht alle Lebensgrundlagen. Wir sehen – aber viele von uns verschließen die Augen. Wir hören – aber viele von uns verschließen die Ohren. Wir reden – aber viele von uns handeln zu wenig. Das darf nach Gottes Willen nicht sein.

Wasser vergeudet man nicht. Wasser gehört der ganzen Menschheit. Wasser ist eine gute Gabe des Schöpfergottes. Die Bibel verheißt dem, der an Jesus glaubt, „Ströme lebendigen Wassers“ (Joh 7,38)“.

In die Kundgebung hat die Synode unter der Überschrift „Aus Dankbarkeit für Gottes gute Schöpfung leben“ auch zehn Schritte zum schöpfungsgerechten Handeln aufgenommen (siehe Link am Ende dieses Textes).

Und bereits 2007 hatte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, in seinem Appell zum Klimawandel unter der Überschrift „Es ist nicht zu spät für eine Antwort auf den Klimawandel“ geschrieben: „Dieser Appell soll aufzeigen, was die Verantwortung für die Erde als Lebensraum heute von uns verlangt. Es ist nicht zu spät. Gott gibt uns noch Zeit. Wie könnten wir diese Gnadenfrist versäumen!“

Q: ekd

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