Ärzte sollen nach den Worten des Berliner Altbischofs Wolfgang Huber keine Beihilfe zur Selbsttötung von Patienten leisten. In einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin «Focus» schrieb der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem Deutschen Ärztetag liege ein Beschlussantrag vor, wonach «Ärzte keine derartige Beihilfe leisten dürfen». Eine solche Entscheidung wäre eine «wichtige, ja überfällige Klarstellung»…
Huber appellierte an den Ärztetag zudem, sich auf Folgendes festzulegen: «Zur ärztlichen Kunst gehört auch die Einsicht, dass Sterben seine Zeit hat. Man muss einen Menschen an der Grenze des Todes auch gehen lassen.» Es gehe nicht darum, das Sterben in die Hand zu nehmen, sondern das Leben loszulassen, wenn es an der Zeit sei.
Mit Blick auf die Selbsttötung des Industriellenerben und Playboys Gunter Sachs schrieb Huber, es gebe weder ein Recht noch eine Pflicht dazu, über das Ende des Lebens zu bestimmen. Huber kritisierte die Auffassung, dass nur ein gesundes Leben lebenswert sei: «Manche leiten aus den Fortschritten der Medizin einen Anspruch auf Gesundheit ab: Gesundheit bis zum letzten Atemzug.» Sei dies nicht erfüllt, solle offenbar ein Recht entstehen, dem Leben ein Ende zu bereiten.
Q: epd