Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat dafür plädiert, die Aufsplitterung der Gesellschaft in viele verschiedene Lebenswelten zu überwinden. Es gebe seit geraumer Zeit einen rasanten Zerfallsprozess, der es den einzelnen Milieus immer schwieriger mache, miteinander im Gespräch zu bleiben…, sagte Meister in Hannover: »Auch wenn 14 Millionen Menschen die ‚Bildzeitung‘ lesen, darf sich auf diesem Niveau keine Gesellschaft verbinden.« In den vergangenen Jahrzehnten seien zahlreiche Instrumente entwickelt worden, um die Trennung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu beschreiben. »Manchmal haben wir sie damit auch vertieft«, sagte der evangelische Theologe seinem vorab veröffentlichten Manuskript zufolge. Die systematische Erfassung der verschiedenen Bevölkerungsschichten könne auch dazu führen, Zielgruppen voneinander abzugrenzen. Es sei jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, »dem Zerfall einer Gesellschaft etwas entgegen zu setzen«. Das Projekt »Altera – die andere Seite« der hannoverschen Diakonie habe dafür in den vergangenen Jahren viel getan, unterstrich der Bischof bei der Jubiläumsfeier anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative. Das Fortbildungsprogramm richtet sich an Manager aus Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen, die eine Woche lang ein Praktikum in sozialen Einrichtungen der Diakonie absolvieren. – epd