Zum Weihnachtsfest im Jahr 1843 erschien in London der bis heute international berühmte Roman „A Christmas Carol“ (Eine Weihnachtsgeschichte). Charles Dickens wollte die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser auf die Not der ungeliebten Armen in der Gesellschaft Englands lenken. Darin wandelt sich… die Hauptfigur, nämlich der herzlos-egozentrische Geschäftemacher Ebenezer Scrooge zu einem gütigen, die Not der Menschen lindernden alten Herrn. Scrogge erkennt: Geld ist nicht alles im Leben; viel wichtiger ist es, ein offenes Ohr für seine Nächsten zu haben und Mitgefühl zu zeigen.
Den Sinn des ehemals verhassten Weihnachtsfestes sieht der verwandelte Ebenezer Scrooge nun darin, Liebe und Fürsorge zu zeigen und die Gemeinschaft mit geliebten Menschen zu suchen. Natürlich steckt hinter dieser Weihnachtsgeschichte auch eine gehörige Portion Gesellschaftskritik: Damit die Welt mehr Mitgefühl und Liebe erfahren kann, müssen sich die Menschen und – weiter-interpretiert – auch die gesellschaftlichen und politischen Strukturen verändern.
Ähnlich verhält es sich beim „Kleinen Lord Fauntleroy“: Die Handlung spielt um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert. Der siebenjährige Cedric, dessen verstorbener Vater ein Engländer war, lebt mit seiner Mutter in bescheidenen Verhältnissen in New York City. Doch eines Tages tauchen Gesandte seines englischen Großvaters, des Earls von Dorincourt, auf: Cedric wird den Adelstitels und das Vermögen seines Großvaters erben und soll ab sofort auf seinem künftigen Schloss erzogen werden.
Der mürrische und zurückgezogene Großvater empfängt seinen Enkel zunächst sehr reserviert. Dem jungen Cedric gelingt es mit seiner aufgeschlossenen und direkten Art jedoch schnell, nicht nur die Anerkennung der verarmten Grafschaft-Bewohner zu bekommen, sondern auch das verhärtete Herz seines Großvaters zu erweichen: Der greise Earl blüht auf, entwickelt eine stolze Liebe zu seinem Enkel, übernimmt erstmals auch Verantwortung für die Armen – und beginnt, alte Kontakte mit neuer Liebe zu füllen – ebenfalls eine glückliche Wandlung von früherer Gleichgültigkeit und Härte zu ganz neu aufblühender Liebe und Fürsorge.
Darin liegt die große Chance der Weihnachtszeit: So wie am ersten Weihnachten Gottes Sohn aus Gottes ewiger Welt zu den Menschen gekommen ist und Liede, Frieden, Versöhnung und Gerechtgkeit personifiziert hat, so kann auch heute Neues, Helles, Gutes und Hoffnungsvolles in unser Hier und Jetzt kommen. Sehr wirksam ist das alles in enger Verbindung mit dem, der am ersten wie am diesjährigen Weihnachten – durch alle Zeiten hindurch – in seine Nachfolge einlädt: Jesus Christus, Kind in der Krippe, Mann am Kreuz, auferstandener Herr, König der Welt.
Alle guten Segenwüsche zum Advent & zu Weihnachten!
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