In Jahrgangszahlen zusammengefasste Generationen – wer hat davon nicht irgendwann schon mal gehört? Auf die so genannten Babyboomer der Jahrgänge 1946 bis 1964 folgte die „Generation X“, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurde. Als „Generation Y“ oder auch als „Millennials“ bezeichnet man die zwischen 1981 und 1995 Geborenen. Und „Z“ sind dann erst mal die Jahrgänge nach 1995. Natürlich kann man nicht alle in eine Schublade schieben, genauso wenig, wie man selber „einsortiert“ werden möchte. Aber vielleicht lassen sich hier manche Zusammenhänge erhellen – auch wenn Vertreter von Generation „X“ und früher immer wieder ziemlich genervt sind durch so manche „Generation-Y“-NoGos – zum Beispiel, wenn die persönliche Freizeit über allem thronen soll und der zum Leben notwendige Job bitteschön passend darum herum gebaut werden möge…
Wie welt.de im Juni 2019 mitteilte, verlieren“Millennials“, die zunächst im Verdacht gestanden hatten, über eine angemessene Arbeitsmotivation zu verfügen, nun zunehmend auch die Lust am Arbeiten – offenbar angesteckt von der „Generation Z“, die in weiten Kreisen von Soziologie und Wirtschaft eh schon als lustlos etikettiert wurde. Nun scheinen also auch die „Millennials“ die Lust am Arbeiten zu verlieren. Einer glaubwürdig anmutenden Studie zufolge sind Arbeitnehmer zwischen 22 und 37 Jahren (hier verschwimmen die Generationsgrenzen offenbar) im Berufsleben zunehmend unzufrieden. So ausdrücklich lautet das Fazit des Reports „Working Better Together“ der dänischen Firma Peakon, die seit 2014 weltweit die Motivation von Mitarbeitern in Unternehmen mithilfe von Algorithmen analysiert. Die Studie basiert auf anonymem Mitarbeiterfeedback – insgesamt mehr als 40 Millionen Antworten aus 125 Ländern. 2,4 Millionen Datenpunkte stammen aus Deutschland.
Und für die „Generation Z“ scheint klar zu sein: Statt Taschengeld sollen ein paar Tausender aufs Konto wandern – und anstelle von Mehrarbeit winkt nach dem Achtstundentag ein Meditationskurs – so sieht die Wunschliste der in vielen Unternehmen gefürchteten Generation Z aus. Die nach 1995 geborenen jungen Arbeitnehmer und Hochschulabsolventen erobern aktuell den Arbeitsmarkt und bringen eine lange Wunschliste mit. Ihr Tenor: Viel bekommen – aber nicht zu viel leisten müssen.
Viele Personaler hatten sich angesichts dieser Perspektive gefreut, schnell noch Mitarbeiter aus der „Vorgängergeneration“ eingestellt zu haben. Denn diese Generation Y galt zuvor noch als grundsätzlich leistungswillig.
In den Umfragen gaben Millennials (also Gen Y) an, dass sie weniger von Zielen und Mission ihres Unternehmens inspiriert seien als die Babyboomer der Jahrgänge 1946 bis 1964 und die Mitglieder der Generation X, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurde. Nur zwei von fünf Befragten halten ihren Job für „sinnstiftend“.
Als Grund nennen die Studienautoren, dass junge Arbeitnehmer Zielen und Mission „kritischer und mit höheren Erwartungen gegenüberstehen“. Entsprechend gering sei dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Arbeitgeber im Freundeskreis weiterempfehlen würden.
Den Grund für die steigende Unzufriedenheit sieht Martin Daniel, Community Manager bei Peakon, in den hohen Erwartungen der Millennials. Im Wettbewerb um Talente würden sich Arbeitgeber darum bemühen, „ein möglichst inspirierendes Arbeitserlebnis für Mitarbeiter zu schaffen“. Das sei, so Daniel, heute deutlich wichtiger als beim früheren Arbeitsmarkteintritt der Babyboomer.
„Während Millennials nun beispielsweise mehr Flexibilität geradezu voraussetzen, erinnern sich Boomer noch an die Zeit, in der diese Themen nicht die Norm waren.“ Das führe zur Diskrepanz in den Ergebnissen.
Besonders bei der Frage, ob ihre Arbeit „sinnstiftend“ sei, wären die „Antennen der Millennials extrem ausgefahren“, so Daniel. Da sich Millennials aber in einem sehr frühen Stadium ihrer Karriere befänden, hätten sie oft noch keine für sich geeignete Rolle gefunden, um sich selbst zu verwirklichen. „Oder sie haben noch nicht das Vertrauen in sich selbst entwickelt, dass ihre Fähigkeiten für ihre Organisation wertvoll und dementsprechend sinnhaft sind.“
Ausreichend Selbstvertrauen für hohe Gehaltsvorstellungen scheinen die Millennials hingegen zu haben. Denn im Vergleich zu älteren Generationen sind sie mit ihrer Vergütung besonders unzufrieden. Nur einer von fünf Befragten findet seine Bezahlung angemessen – wodurch sie sich finanziell schlechter abgesichert fühlen als ihre Babyboomer-Eltern.
In den Daten von Peakon sind die Unterschiede zwischen den Generationen beim Faktor Entlohnung sogar größer als in jeder anderen Kategorie. Heißt übersetzt: Die Millennials wollen mehr Geld um jeden Preis.
Den Generationen-Experten Wolfgang Gründinger überraschen diese Zahlen nicht: „Junge Berufsanfänger sind am stärksten von Niedriglöhnen betroffen, müssen aber zugleich explodierende Mieten bezahlen – während die alte Generation sich über höhere, gut abgesicherte Löhne und spottbillige Mieten aus früheren Zeiten freut.“ Gleichzeitig könnten junge Menschen angesichts niedriger Zinsen kaum sparen, während ältere Generationen noch von Hochzinsphasen profitiert hätten.
Doch auch bei weiteren Fragestellungen entpuppen sich die Millennials als neue Garanten für Unzufriedenheit: Im Vergleich zu ihren älteren Kollegen sehen sie nur wenig Möglichkeiten, in ihrem Job tagtäglich das zu tun, was sie am besten können. Auch ihr Vertrauen in die von ihrer Führung festgelegten Unternehmensziele und Strategien ist unterdurchschnittlich gering.
Wenig verwunderlich ist daher, dass ihre Motivation mit steigender Betriebszugehörigkeit immer weiter sinkt. Dahingegen sind Babyboomer nach drei Jahren im Job die motivierteste Generation im Büro. Außerdem sind sie die loyalste und zufriedenste Gruppe mit dem größten Vertrauen in ihr Unternehmen.
Für Arbeitgeber spricht Peakon-Experte Daniel trotz der unzufriedenen Millennials eine teilweise Entwarnung aus: „Millennials haben sehr große Lust, in ihrem Job etwas zu bewirken und sich schnell weiterzuentwickeln, fühlen sich aber noch allzu häufig von Hierarchien ausgebremst.“
Mehr dazu ist hier zu finden:
>> welt-Beitrag vom 17.06.2019 >>
>> absolventa.de/karriereguide/berufseinsteiger-wissen/xyz-generationen-arbeitsmarkt-ueberblick >>
>> gruenderszene.de/lexikon/begriffe/generation-y?interstitial >>
>> vitamin-c-online.com/2019/03/pfarrberuf-generation-y-bevorzugt-nine-to-five-jobs >>
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