Theologe: Christentum spricht Menschen zu wenig an

buddha-flowers(epd v. 09.06.09) – Nach Ansicht des evangelischen Theologen Michael von Brück spricht das Christentum die Menschen nicht in ausreichendem Maße an. „In den aufgeklärten Gesellschaften hat die christliche Sprache es nicht geschafft, bei den Menschen zu sein“, sagte von Brück am Montagabend bei einem Vortrag in Frankfurt. Im Gegensatz zum Christentum erfreue sich der Buddhismus einer zunehmend größeren Attraktivität, weil er weder dogmatisch sei noch mit den modernen Naturwissenschaften im Widerspruch stehe. Zugleich warnte von Brück vor der Gefahr, dass der Buddhismus… zu einer Wellness-Religion verkommen könnte. „Diese Gefahr ist sehr groß“, bekannte der praktizierende Zen-Lehrer. Das ernsthafte Betreiben des Buddhismus sei für die weltweite Gesellschaft lebenswichtig. „Wenn wir über den Buddhismus sprechen, dann reden wir nicht nur über eine Religion, sondern über die Potenziale der Menschheit“, sagte von Brück.

Von Brück ist seit 30 Jahren Gesprächspartner des 14. Dalai Lama, der Ende Juli für vier Tage nach Frankfurt kommen wird. Der evangelische Theologe ist Autor mehrerer Bücher über den Buddhismus und dessen Verhältnis zum Christentum. Seit 1991 leitet er den Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität.

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