Nach dem Hören kommt das Handeln: „Wicherns Wittenberger Rede als Herausforderung an diakonisches Handeln heute.“

Untertitel: „Spiritualität als Quelle der Diakonie“ (aus: Deutsches Pfarrerblatt – Heft: 6 / 2008; Autor: Peter Zimmerling)  —  Johann Hinrich Wichern war ein »Genie der Barmherzigkeit«. Mit seiner Wittenberger Rede von 1848 gelang es ihm, Diakonie als wesentliches Merkmal kirchlicher Arbeit zu etablieren. Peter Zimmerling beleuchtet Dimensionen der Spiritualität Wicherns als Quelle seines diakonischen Engagements und deren Bedeutung für die Arbeit heute. Nicht zu Unrecht hat Bundespräsident Theodor Heuss Johann Hinrich Wichern als die größte Gestalt des deutschen Protestantismus…

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Was ist so faszinierend an Esoterik? EZW-Hempelmann antwortet

Warum hat die Esoterik seit mehr als 30 Jahren eine ungebrochene Konjunktur in Deutschland? Woher kommt das wachsende Interesse an Engelwesen und astrologischer Lebensberatung? Diesen Fragen geht die Studie „Esoterik als Trend“ der Evangelischen Zentrale für Weltanschauungsfragen (EZW) nach. Wie deren Leiter, Reinhard Hempelmann (Berlin), schreibt, antworte esoterische Religiosität auf „Ermüdungserscheinungen rationaler Weltbewältigung“. Langeweile und Erfahrungsarmut im Alltag machten „hungrig auf spirituelle Erfahrungen“. Als Beispiel für das rasante Wachstum esoterischer Religiosität…

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»Alles nur geklaut« – Plagiate auf der Kanzel

Von Peter Schaal-Ahlers. Dass aus Büchern und Lexika ohne Quellenangabe abgeschrieben wird, dass Spickzettel benutzt werden, ist ein uraltes Phänomen. Die Zeiten mühevoller handschriftlicher Abschriften sind jedoch passé. Noch nie war Kopieren und Speichern so einfach wie im Zeitalter des Internets. Was das für die Predigtarbeit bedeutet, diskutiert Peter Schaal-Ahlers…

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Internationale Studie: Jugend der Welt religiöser als ihr Ruf

Weltweit betrachtet sind Jugendliche und junge Erwachsene viel religiöser als gemeinhin angenommen wird. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Sonderstudie der deutschen Bertelsmann Stiftung aus Anlass des katholischen Weltjugendtages in Australien. Befragt wurden 21.000 Menschen in 21 Ländern. Global betrachtet sind etwa vier von fünf jungen Erwachsenen (85 Prozent) religiös und sogar fast die Hälfte (44 Prozent) als hochreligiös einzuschätzen. Lediglich 13 Prozent haben mit Gott und Glauben nichts im Sinn. Allerdings zeigt sich…

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„Ihr habt noch Hoffnung“ – Was vom Weltjugendtag bleibt. Von Nathanael Liminski.

Rund 400.000 Besucher kamen zum Weltjugendtag nach Sydney. Die Veranstalter des katholischen Weltjugendtags, der am 20. Juli in Sydney (Australien) zu Ende ging, haben geklotzt, nicht gekleckert. 150 Millionen australische Dollar (92 Millionen Euro) ließen sie sich die Ausrichtung der größten Jugendveranstaltung des Jahres der Welt kosten – mit rund 400.000 Besuchern des Schlussgottesdienstes. Der geistliche Chefkoordinator, Weihbischof Anthony Fisher, wird daher auf die Frage eines südkoreanischen Journalisten gewartet haben: „Sie haben viele Millionen Dollar ausgegeben – wie viele junge Menschen sind in diesen Tagen in die Kirche eingetreten?“

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Blick über den Gartenzaun: WELTJUGENDTAG – Mega-Event mit Langzeitwirkung?

Sydney, wo in diesen Tagen der Weltjugendtag stattfindet, ist kein bequemes Pflaster für die katholische Kirche. Die Millionen-Metropole unterscheidet sich damit nicht von anderen Städten Australiens. Zwar gehören hier rund zwei Drittel der Bevölkerung christlichen Kirchen an, Religion aber spielt im Alltagsleben so gut wie keine Rolle. Die ethnische Vielfalt, vor allem eine Folge der … Weiterlesen

Unmut über neuen „Bayern-Buddhismus“

Über die Aktion des neuen FC Bayern-Trainers Jürgen Klinsmann, in den Trainingsräumen des Vereins einige Buddha-Statuen aufzustellen, sind nicht alle erfreut. Im Gegenteil: Vertreter aus Kirche und Politik kritisieren den neuen „Bayern-Buddhismus“ deutlich. Unter anderem die „Bild“-Zeitung hatte vor einigen Tagen über die außergewöhnliche Dekoration im neu gestalteten Bayern-Trainingszentrum berichtet. „Sogar vier weiße Buddhas aus Stein hat Klinsi den Bayern aufs Dach gestellt. Im Buddhismus soll man aus eigener Kraft die Reinheit und Vollkommenheit des Geistes erreichen. Vor seinem Amtsantritt sagte der Neu-Coach: ‚Wir werden ein Energiefeld aufbauen, das den Spielern viel Spaß machen wird'“, schrieb „Bild“ bereits Anfang Juli 2008. Das Blatt zeigte ein Foto…

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Nelson Mandela zum 90. Geburtstag

Nelson Mandela sei wahrhaftig ein „Botschafter des Gewissens“, schreibt der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, in Anspielung auf einen an Mandela verliehenen Ehrentitel in seiner Gratulation zum 90. Geburtstag des früheren südafrikanischen Präsidenten am 18. Juli. Als „Pfeiler der Hoffnung“ für ein neues Südafrika und in seinem Engagement im Kampf gegen HIV/Aids werde Mandela zu Recht als einer der angesehensten und beliebtesten „elder statesmen“ der Welt verehrt. „Wir sind uns der tiefen…

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Nicht nur bei Stau und angespannten Nerven: Autobahnkapellen

Die Motorhaube schluckt das endlos wirkend graue Band scheinbar mühelos, links von einem durchgehend weißen Streifen begrenzt, rechts ein ähnlicher Streifen, in der Mitte unterbrochene, genauso an die Farbe weiß erinnernde Abschnitte eines Streifens. Ab und zu wechselt das Weiß in Gelb und dann stehen noch rot-weiß gestreifte Stelen am Rand, beengen das Weiterkommen – alles wird langsamer. Kilometer um Kilometer wird gemacht – Ziel: das Urlaubsquartier.

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Urgeschichte und Wissenschaft: Neues über die Sintflut

Steile These nach neuester Forschung: Noah lebte am Schwarzen Meer, als es noch ein Binnensee war. Die Urgeschichte rückt neu ins Licht der Gegenwart. Wie, wo, wann könnte die Naturkatastrophe stattgefunden haben, die in der Bibel in Gestalt der Sintflutgeschichte vorliegt? Einer seit Jahrzehnten etablierten Historikermeinung zufolge im Zweistromland, also im heutigen Irak. Doch neuere Erkenntnisse bieten eine andere Region und eine verblüffend plausible Theorie an: Mit der Sintflut entstand – vor 7000 Jahren – das Schwarze Meer.

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Sterbehilfe-Stimmen und die Kusch-Katastrophe

Vor Menschen, „die sich mit selbst gebastelten Tötungsmaschinen und gewerblicher Begleitrhetorik als wahrhafte Menschenfreunde aufspielen“, hat der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) gewarnt. Er reagierte damit auf die Aktivitäten des Hamburger Ex-Senators Roger Kusch, der nach eigenen Angaben Ende Juni einer 79-jährigen Rentnerin Sterbehilfe geleistet hat, weil sie angeblich aus Angst vor dem Pflegeheim nicht mehr leben wollte.

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Umfrage: (Nur) Jedes fünfte Kind hält Glauben für wichtig

Jedes fünfte Kind (21 Prozent) hält es für wünschenswert, an einen Gott zu glauben. Zehn andere Wertvorstellungen rangieren auf der Skala der jüngeren Generation aber deutlich darüber: Beispielsweise Hilfsbereitschaft und die Pflege von Freundschaften, die für 48 bzw. 40 Prozent wichtig sind, so das LBS-Kinderbarometer Deutschland 2007 (vom 02.07.2008). Dazu wurden 6.000 Kinder in sieben Bundesländern befragt. 21 Prozent der Kinder zählen „an einen Gott zu glauben“ zu den fünf zentralen Werten im Leben, bei der Mehrheit spielt die religiöse Orientierung eine untergeordnete Rolle. Hier hat der Wunsch…

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Standesamt nein – kirchlicher Segen ja?

Seit Bismarck ist es ehernes Gesetz: Wer sich vor dem Altar das Ja-Wort geben will, muss zuerst aufs Standesamt. Im neuen Jahr fällt dieses Gesetz. Aber die katholische Kirche hat Bauchweh, die Protestanten dürfen Ledige eh nicht trauen und für den Staat sind rein göttliche Verbindungen „wilde Ehen“. Ein Paar heiratet kirchlich, ohne sich zuvor auf dem Standesamt das Ja-Wort gegeben zu haben: Was bisher in Österreich und Italien möglich war, wird ab dem kommenden Jahr auch in Deutschland wieder erlaubt. Dann fällt das 140 Jahre alte „Verbot der kirchlichen Voraustrauung“, das aus der Bismarck-Zeit, aus dem Kulturkampf stammt. Holen sich die Kirchen das – wie Luther sagte – „weltlich Ding“ Ehe wieder zurück?

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Mit Lichtwesen das eigene Leben versüßen? Neue Zeitschrift „Engelmagazin“ – rezensiert von der Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

„Engelmagazin“ ist eine neue Zeitschrift für „Engel, Spiritualität und Lebensfreude“. Nicht nur zur Weihnachtszeit erfreuen sich die Engel großer Beliebtheit – ob in Film, Werbung oder im Kontext einer neuen Spiritualität. Die moderne Esoterik offeriert viele Wege, Techniken und Produkte, um sich der Engelkräfte und der Präsenz der „Lichtwesen“ im eigenen Leben zu versichern. Es gibt Bücher mit „gedolmetschten“ und „gechannelten“ Botschaften, Engelkarten zur Selbsterkenntnis und Kontaktaufnahme, Engelessenzen für Heilungszwecke und neuerdings auch Großveranstaltungen wie die „Internationalen Engeltage“, die vom 19. bis 20. April 2008 in München unter dem Motto „Engel in der neuen Zeit“ standen. Für Anfang Juli 2008 ist in Eckernförde die 1. Internationale Engel Convention geplant…

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„Ist der Teufel (k)eine Person?“ – Eine Steinacker-Kontroverse.

Kritik an Äußerungen des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Prof. Peter Steinacker (Darmstadt) haben Repräsentanten des gemäßgt-konservativen Forums Lebendige Kirche und des Pietismus geübt.
Steinacker hatte gesagt, dass der Teufel nicht als Person existiere. „Es gibt das Böse, aber nicht als einen Gegenspieler Gottes auf Augenhöhe.“ Die Vorstellung der Personalität des Teufels sei ein Versuch, „die ungeheure Kraft des Bösen zu verstehen“. Pfarrer Burkard Hotz (Rimbach/Odenwald) vom Geschäftsführenden Ausschuss der Lebendigen Kirche sieht in den Aussagen Steinackers einen „Realitätsverlust theologischer Wahrnehmung“. Damit würden „wesentliche Erfahrungen im Umgang mit dem Bösen in ihrer verführerischen und zerstörerischen Realität…

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